Es ist eine logistische und technische Meisterleistung: Im Zuge seiner Sanierung verliert der Augsburger Perlachturm zum ersten Mal seine Turmzwiebel. Die Abnahme der Turmspitze wird derzeit akribisch vorbereitet, vor allem der Wetterbericht muss genau studiert werden, wie aus einer Mitteilung der Stadt Augsburg vom Montag hervorgeht. Denn: Es handle sich um einen technisch aufwändigen und historisch einzigartigen Vorgang, der engmaschig mit den Wind- und Wetterverhältnissen abgestimmt werden müsse. Der „Hebevorgang“ sei nur bei Windstille möglich.
Der erste Versuch, die Turmzwiebel abzunehmen, ist für Freitag (18. Juli) geplant. Anvisiert ist das Zeitfenster zwischen 05.30 Uhr und 8 Uhr morgens, weil es zu der Zeit laut Rathaus-Angaben noch am ehesten windstill ist. Endgültig entschieden werden soll am Dienstag (15. Juli), wenn der aktuelle Wetterbericht geprüft ist. Gibt es grünes Licht für die Abnahme der Turmzwiebel, können am Freitagmorgen gegen 3 Uhr die eigentlichen Arbeiten beginnen.
Unter anderem muss in 60 Metern Höhe ein Stahlkranz um die Turmzwiebel errichtet werden, der die Lage- und Lastverteilung beim Herunterheben sichert. Anschließend wird die Turmzwiebel vom darunterliegenden Naturstein freigeschnitten. Erst dann kann die Turmzwiebel abgenommen werden. Dabei werde minütlich abgestimmt, wann es genau zwischen 05.30 Uhr und 8 Uhr losgehen kann, erläuterte die Stadt.
Läuft alles gut, dann soll die Turmzwiebel nach einem Zwischenstopp auf dem Fischmarkt in der Nacht auf den 23. Juli auf den Info-Pavillon vor dem Rathaus gesetzt werden. Die Eröffnung des Pavillons ist für den 11. August geplant. Ist der Wind hingegen am Freitag doch zu stark, sollen für die kommenden Tage weitere Anläufe angesetzt werden. „Der Zeitplan steht und fällt mit den Wetterverhältnissen“, betonte die Stadt Augsburg.
Der Perlachturm am Rathausplatz ist eines der Wahrzeichen Augsburgs. Seit 2017 ist der Perlachturm für Besucher geschlossen, im vergangenen Jahr haben die Sanierungsarbeiten begonnen. Die Anfänge des Perlachturms gehen auf das 10. Jahrhundert zurück, sein heutiges Aussehen hat der Turm seit dem 17. Jahrhundert. (2309/14.07.2025)