Paul Breitner: Ich höre oft das Wort „Danke“
Paul Breitner (72), sozial engagierter Ex-Fußballstar, hört bei seinen Einsätzen häufig das Wort „Danke“. Das sagte der Weltmeister von 1974 dem „Münchner Merkur“ (Donnerstag). Breitner arbeitet lange schon ehrenamtlich bei der Münchner Tafel mit und rührt seit 2019 die Werbetrommel für die Mahlzeit-Patenschaften der Malteser in München und Oberbayern. Gut 80 Prozent der Menschen, die von den Maltesern beliefert würden, könnten ihre Wohnung nicht mehr verlassen. „Also geht es nicht nur darum, dass sie einmal am Tag ein warmes, gesundes Essen bekommen, sondern auch um den kleinen Ratsch bei der Lieferung. Diese Ansprache tut gut.“
Bei seiner Tätigkeit für die Tafel sei ihm ganz besonders das Erlebnis mit einer Seniorin in Erinnerung geblieben, der er einen knackig-saftigen Kopfsalat habe einpacken wollen, sagte Breitner. Diese habe jedoch traurig abgelehnt. Ihre Begründung: „Sie habe nur noch 2,25 Euro im Geldbeutel und weder Essig noch Öl daheim, um den Salat anzumachen.“ Damals sei der 22. des Monats gewesen. Gemeinsam hätten sie dann der Frau geholfen. Solche Fälle seien leider Realität, so der einstige Spieler des FC Bayern München.
Zugleich erinnerte Breitner daran, dass zu Weihnachten die Spendenbereitschaft zwar besonders hoch sei, die Menschen aber auch im März und April Hunger hätten. Bedürftigkeit kenne kein Datum, keine Uhrzeit. Seine Bitte: „Wer kann, sollte also nicht nur in der Adventszeit etwas für Menschen in Not geben. Besser ist es, verteilt über das ganze Jahr zu spenden.“