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Patriarchen: Menschenwürde unauslöschlich – trotz Zerstörung in Gaza

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Humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen ist nach Worten des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, eine Frage von Leben und Tod. “Sie zu verweigern ist keine Verzögerung, sondern ein Urteil”, sagte der italienische Franziskaner am Dienstag Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem griechisch-orthodoxen Amtsbruder Theophilos III. in Jerusalem. Beide Patriarchen waren am Wochenende zu einem Solidaritätsbesuch nach Gaza gereist.

Das stundenlange Ausharren von Menschen in der Hoffnung auf Nahrung sei eine schwer zu ertragende Demütigung, die “moralisch inakzeptabel und nicht zu rechtfertigen” sei, so die beiden Patriarchen. Sie schlossen sich dem Appell von Papst Leo XIV. an. Dieser hatte die internationale Gemeinschaft am Sonntag zum Schutz der Zivilbevölkerung sowie der Achtung humanitären Rechts einschließlich des Verbots von Kollektivstrafen, willkürlicher Gewalt und Vertreibung.

Auf der Basis von Gefangenschaft, Vertreibung oder Rache könne es keine Zukunft geben, so Kardinal Pizzaballa. Unter anderem fordern die beiden Patriarchen alle freizulassen, “denen die Freiheit genommen wurde”, und das Gemeinwohl der Menschen an oberste Stelle zu setzen. “Es ist an der Zeit, diesen Unsinn zu beenden”, sagte Pizzaballa.

Theophilos III. und er seien “mit gebrochenem Herzen” aus Gaza zurückgekehrt, so der Patriarch. Gleichzeitig gebe es auch viele Zeugnisse “wunderbarer Menschlichkeit”. Inmitten all der Zerstörung seien sie “etwas Tieferem” begegnet: “der Würde des menschlichen Geistes, der sich nicht auslöschen lässt”, sagte Pizzaballa. Es sei wichtig zu betonen, dass die Mission der Kirchen nicht einer bestimmten Gruppe gelte, sondern allen. Die Pfarreien und christlichen Einrichtungen seien Orte der Begegnung und des Austauschs von “Christen, Muslimen, Gläubigen, Zweiflern, Flüchtlingen, Kindern”.

Abschließend rief Pizzaballa dazu auf, den Weg einer “echten, schmerzhaften und mutigen Versöhnung” zwischen dem palästinensischen und dem israelischen Volk zu gehen. Die Wunden müssten in Weisheit verwandelt werden, um einen Frieden zu ermöglichen.