Patriarch und Lotsenmütze: Kanzler-Karikaturen in Stuttgart

Die Ausstellung „Zugespitzt. Kanzler in der Karikatur“ gibt Einblicke in den Wandel des Humors und die deutsche Zeitgeschichte. Wirft aber gleichzeitig die Frage auf, wie weit Satire gehen darf.

Theodor-Heuss-Haus in Stuttgart-Killesberg zeigt eine Sonderausstellung
Theodor-Heuss-Haus in Stuttgart-Killesberg zeigt eine SonderausstellungImago / Horst Rudel

Deutsche Bundeskanzler im Spiegel der Karikatur, das zeigt eine Sonderausstellung im Stuttgarter Theodor-Heuss-Haus. Vom 26. April bis 29. September sind Zeichnungen mit spitzer Feder zu sehen, die sich humorvoll und kritisch mit den Amtsinhabern von Konrad Adenauer bis Olaf Scholz auseinandersetzen, teilte die Einrichtung mit.

Karikaturen von Haderer, Haitzinger und Hanel

Die Ausstellung „Zugespitzt. Kanzler in der Karikatur“ gebe Einblicke in den Wandel des Humors und die deutsche Zeitgeschichte seit 1945, werfe aber gleichzeitig auch die Frage auf, wie weit Satire gehen darf. Der Gründungskanzler der Bundesrepublik Konrad Adenauer sei in seiner Amtszeit häufig überspitzt als Patriarch dargestellt worden.

Der Hamburger Helmut Schmidt habe sich als Krisenmanager bewährt, seine Lotsenmütze sei sein Markenzeichen in der Bildsprache der Karikatur geworden. Bei Angela Merkel hätten Frisur und Kleidung zunächst für Spott gesorgt, erst die Finanz- und Flüchtlingskrise habe ihre Darstellung gewandelt.