Patriarch Kyrill gratuliert Putin – Wahlsieg „einzigartig“

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche würdigt Putins „unermüdliche Arbeit zum Wohl des Vaterlands“ und die engen Beziehungen zwischen Staat und Kirche. Russland sei ein „multinationaler und multireligiöser Staat“.

Der orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. hat Wladimir Putin zum Sieg bei den international als manipuliert kritisierten russischen Präsidentenwahl gratuliert. Das Kirchenoberhaupt habe das Wahlergebnis in einem Telefongespräch als einzigartig für einen multiethischen und multireligiösen Staat bezeichnet, sagte Putin laut einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur Tass, die am Montag auf der Website des Moskauer Patriarchats zitiert wurde. Das seien sehr gute Worte, so das Staatsoberhaupt demnach.

In einem Gratulationsschreiben lobte der Patriarch die „beeindruckenden Ergebnisse“ von Putins „jahrelanger unermüdlicher Arbeit zum Wohl des Vaterlandes“. Die Menschen in Russland hätten bei der Wahl deshalb erneut ihr Vertrauen in den Präsidenten zum Ausdruck gebracht.

Kyrill I. zeigte sich zudem erfreut über „konstruktive Beziehungen“ zwischen dem Staat und der russisch-orthodoxen Kirche; sie zielten darauf ab, „traditionelle moralische Werte in der Gesellschaft zu etablieren, die spirituelle Aufklärung und patriotische Erziehung der Jugend zu fördern und Russlands historische Werte zu bewahren“. Diese Zusammenarbeit gelte es fortzusetzen, so der Patriarch. Er wünschte Putin „geistige und körperliche Stärke, Gottes großzügige Hilfe und gesegneten Erfolg bei der weiteren Arbeit“.

Kyrill I. interpretierte den Wahlausgang so, dass die Russinnen und Russen auf einen starken Staat sowie auf ein „friedliches und erfolgreiches Leben“ hofften. Der Patriarch ist als Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche ein wichtiger Verbündeter Putins. Er unterstützte von Anfang an auch in Predigten und offiziellen Stellungnahmen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Mehrere Staaten haben daher Sanktionen gegen Kyrill I. verhängt.

Nach einer von Manipulationsvorwürfen begleiteten, weder freien noch fairen Präsidentenwahl hat Russlands Wahlkommission Kreml-Chef Wladimir Putin ein Rekordergebnis von vorläufig knapp 88 Prozent der Stimmen zugesprochen.