Patientenschützer sehen Entwurf zur Klinik-Reform kritisch

Vorhaltefinanzierung statt Fallpauschale; Groß-Zentren statt Klein-Klinken – die Pläne von Gesundheitsminister Lauterbach kommen bei Patientenschützern nicht gut an.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert den Entwurf für die Krankenhausreform von Karl Lauterbach (SPD). „Der Bundesgesundheitsminister macht seine Reform am Reißbrett und mit dem Rechenschieber“, sagte Vorstand Eugen Brysch am Samstag in Dortmund. Zuvor hatten Medien über den Referentenentwurf eines „Gesetzes zur Verbesserung der Versorgungsqualität im Krankenhaus und zur Reform der Vergütungsstrukturen“ berichtet, der an die anderen Ministerien zur Ressortabstimmung geschickt worden sei.

Brysch nannte es fragwürdig, ob Qualität allein an der Beschäftigtenzahl im Verhältnis zu den Behandlungsfällen, deren Häufigkeit sowie der Komplikations- und Sterblichkeitsrate gemessen werden könne. Es fehle der Blick in die Praxis und auf den Patienten. „Der Krankenhausalltag gleicht weiterhin einem Dschungel. Die Koordination zwischen Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern findet nicht statt“, sagte er. „Kennzeichnend dafür sind fehlende Ansprechpartner, Verschiebungen medizinischer Untersuchungen, lange Wartezeiten und Terminabbrüche. Patienten und Angehörige sind die Leidtragenden dieser Misere.“