Patientenschützer: Behandlungsfehler transparent machen

Tausende Behandlungsfehler in Deutschland ziehen mitunter schwerwiegende Folgen nach sich. Daher brauche es einen anderen Umgang mit Fehlern, mahnen Patientenschützer – und Hilfe für Betroffene.

Ein zentrales Register für Behandlungsfehler fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz. “Das Sicherheitsnetz für Patienten ist hierzulande noch zu löchrig”, sagte Vorstand Eugen Brysch der “Rheinischen Post” (Dienstag). Er äußerte sich zum Welttag der Patientensicherheit.

Nach Angaben des Aktionsbündnisses Patientensicherheit erlebt jeder Mensch wenigstens einen medizinischen Diagnosefehler in seinem Leben. Das gelte sowohl für Unter- als auch Überdiagnostik etwa bei Autismus oder Asthma.

Zudem bleibe die Fehlerkultur in Praxen, Pflegeheimen und Krankenhäusern diffus, kritisierte Brysch. Die Mitwirkung an sogenannten CIRS-Systemen, über die Fehler anonym erfasste werden, sei bislang nicht verpflichtend. “Doch alle Fakten müssen endlich auf den Tisch, um aus Fehlern lernen und Behandlungsrisiken minimieren zu können.” Zudem brauche es einen Härtefallfonds für Betroffene von groben Behandlungsfehlern.