Paritätischer Wohlfahrtsverband fordert Verbot von Heiz- und Stromsperren im Winter

Trotz der Energiepreisbremsen hätten ärmere Haushalte weiter große Probleme, sagt Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. Außerdem würden die Hilfe zu spät greifen.

Der Griff zum Thermostat kann teuer werden
Der Griff zum Thermostat kann teuer werdenImago / Rolf Kremming

Der Paritätische Wohlfahrtsverband sieht ärmere Menschen bei den Energiepreis-Entlastungen nicht ausreichend bedacht. „Für mittlere und hohe Einkommen sind die Energiebremsen eine gute Nachricht“, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Aber für ärmere Haushalte gebe es weiterhin große Probleme. Gemeinsam mit anderen Verbänden fordere der Paritätische deshalb ein Verbot von Heiz- und Stromsperren für die Wintermonate.

„Die Hilfen greifen erst ab März, wenn der Schnee schon fast geschmolzen ist“, sagte Schneider. Deckelungen von 70 oder 80 Prozent seien außerdem „fernab jeder Realität“.

Dicke Rechnung

Ärmere Menschen könnten kaum Energie sparen, sagte er. „Wer etwa einen alten stromintensiven Kühlschrank hat oder in einem schlecht isolierten Haus wohnen muss, wird trotzdem eine dicke Rechnung haben und schlimmstenfalls mitten im Winter eine Strom- oder Gassperre fürchten müssen.“