Paritätischer fordert Fokus auf Soziales in Hessen
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Hessen fordert von einer neuen Landesregierung eine Fokussierung auf soziale Fragen. In den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD müssten die Suche nach konkreten Lösungen für die drängendsten Probleme wie hohe Mieten, Pflegenotstand, Kita-Kollaps und Fachkräftemangel im Mittelpunkt stehen, teilte der Paritätische am Freitag in Frankfurt am Main mit.
Fehlende Kitaplätze, überteuerte Wohnungen und ein defizitäres Bildungssystem beträfen alle und führen zu gesellschaftlichen Ausschlüssen bis weit in die Mitte der Gesellschaft, hieß es. „Ab sofort muss es darum gehen, Teilhabe und soziale Sicherheit für alle Menschen zu garantieren, die in Hessen leben“, sagte Yasmin Alinaghi, Landesgeschäftsführerin des Paritätischen.
Mehr als 50.000 Menschen stehen in Hessen nach Angaben des Paritätischen auf den Wartelisten für Sozialwohnungen. Um eine Trendwende zu erreichen, müssten jährlich mindestens 10.000 neue Sozialwohnungen geschaffen werden, zudem müsse es mehr Wohnraumhilfen geben. Um den Fachkräftemangel in den Sozialberufen zu bekämpfen, müsse das Schulgeld an Schulen für Soziales, Erziehung und Heilerziehungspflege abgeschafft werden. Außerdem müssten pflegende Angehörige und alleinlebende hochaltrige Menschen präventiv gestärkt werden, damit deren Versorgung zu Hause funktioniere.
Am Freitag war bekanntgeworden, dass die CDU unter Ministerpräsident Boris Rhein ihr bisheriges Bündnis mit den Grünen aufgeben und mit der SPD eine Koalition bilden will. Aus der Landtagswahl am 8. Oktober war die CDU gestärkt hervorgegangen, Grüne und SPD hatten Verluste hinnehmen müssen.