Während Trump behauptet, nach einer Fusion von Paramount und Skydance Werbe- und Sendezeit im Wert von über 30 Millionen Dollar zu bekommen, nimmt die neue Staffel von “South Park” den US-Präsidenten aufs Korn.
Nach seinen Angriffen auf Nachrichtenagenturen und -sender nimmt auch das Verhältnis von US-Präsident Donald Trump zu Unterhaltungsmedien immer bizarrere Züge an. So behauptete Trump auf seiner Plattform Truth Social, die künftigen Eigentümer von Paramount würden ihm Werbezeit, sogenannte Public Service Announcements sowie weitere Sendezeit im Wert von insgesamt 36 Millionen US-Dollar zur Verfügung stellen.
Der aus dem gleichnamigen Hollywood-Studio hervorgegangene TV-, Produktions- und Unterhaltungskonzern fusioniert gerade mit dem Produktionsunternehmen Skydance Media, das von David Ellison geführt wird. David Ellison ist der Sohn des Tech-Milliardärs und Mitgründers der Softwarefirma Oracle, Larry Ellison, einem engen Verbündeten von Trump.
Um die Genehmigung der Acht-Milliarden-Dollar-Fusion nicht zu gefährden, hatten die bisherigen Eigentümer von Paramount zuvor bereits einem außergerichtlichen Vergleich mit Trump zugestimmt, der das zu Paramount gehörende US-Network CBS auf Schadenersatz in Milliardenhöhe verklagt hatte.
Hintergrund sind widerlegte Vorwürfe Trumps, CBS habe 2024 im Präsidentschaftswahlkampf ein Interview zugunsten seiner demokratischen Gegenkandidatin Kamala Harris manipuliert. Medienrechtsexperten hatten Trumps Aussichten, einen entsprechenden Prozess gegen Paramount zu gewinnen, für ausgeschlossen erklärt. Trotzdem zahlt der Konzern jetzt 16 Millionen Dollar an Trump. Nach US-Medienberichten wollten sich weder Skydance noch Paramount zu dessen neuerlichen Behauptungen äußern.
Ganz anders brachte sich dafür die beim Paramount-Kanal Comedy Central laufende Cartoon-Serie “South Park” in die Debatte ein. Die am Mittwochabend (Ortszeit) in den USA gestartete 27. Staffel der in der fiktiven Zeichentrick-Stadt South Park spielenden Serie zeigt Trump, wie er mit Satan im Bett liegt und Sex mit dem Teufel einfordert.
Zudem bedauert in der mit “Die Bergpredigt” betitelten Auftaktfolge Cartman, eine der Hauptfiguren von “South Park”, dass sein Lieblingssender NPR eingestellt wird. Trump hatte bereits vom Kongress zugesagte Mittel für den öffentlichen-rechtlichen Rundfunk der USA gestrichen, zu dem das National Public Radio (NPR) gehört. Die Folge zeigt Trump außerdem mit dem kanadischen Premierminister, der sich über die von Trump geplanten Zölle empört und dem US-Präsidenten vorwirft, wie “ein Diktator aus dem Nahen Osten” zu agieren.