Paralympics-Seelsorger: Große Vorfreude – “Spiele gehen weiter”

Knapp drei Wochen nach Olympia blickt die Sportwelt erneut nach Paris – auf die Paralympics für Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung. Auch die Kirchen sind wieder vor Ort mit ihren Seelsorgeangeboten.

Der evangelische Sportseelsorger bei den Paralympics, Christian Bode, erlebt eine riesige Vorfreude vor den am Abend beginnenden Spielen in Paris. “Es liegt ein Kribbeln über der Stadt, denn endlich geht es los”, sagte er am Mittwochmorgen im Inforadio rbb 24.

Bode nannte es besonders erfreulich, dass es in Paris so gut wie noch nie zuvor gelungen sei, die Olympischen und die Paralympischen Spiele als Einheit zu sehen: “Die Spiele gehen weiter, heißt es überall, und das ist noch nie so da gewesen.” Diese Entwicklung stimme ihn auch optimistisch, dass der Sport der Athletinnen und Athleten mit Behinderung “weiter in den Vordergrund treten wird”.

Zu seinen eigenen Aufgaben und denen der katholischen Seelsorgerin Elisabeth Keilmann sagte Bode, es sei das Wichtigste, rund um die Uhr einfach da zu sein und “ein offenes Ohr zu haben und eine starke Schulter”. Für die Sportlerinnen und Sportler gingen hier viele Träume in Erfüllung, aber es gebe auch Enttäuschungen. Und neben den aktuellen sportlichen Fragen habe jeder “seine ganz persönlichen Themen im Rucksack” – von alltäglichen Problemen mit Familie und Freunden bis hin zu Krankheit, Tod und Sterben.

Auch Bodes katholische Kollegin Keilmann hatte vor wenigen Tagen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) gesagt, sie nehme es sehr positiv wahr, dass in Paris “Olympia und Paralympics von Beginn an nebeneinander gedacht” worden seien. Anders als Bode war sie auch schon bei Olympia im Einsatz – gemeinsam mit dem evangelischen Olympiapfarrer Thomas Weber.

Die Spiele sollten zur breiteren Wahrnehmung von Inklusion beitragen, so Keilmann weiter: “Ich wünsche mir, dass die Paralympics noch mehr Aufklärung und Bewusstseinsbildung fördern und ein Antrieb für die Gesellschaft sein können, sich für gleichberechtigte Chancen in allen Lebensbereichen einzusetzen.”

Die diesjährigen Paralympics starten knapp drei Wochen nach den Olympischen Spielen und enden am 8. September. Es werden rund 4.400 paralympische Athletinnen und Athleten erwartet.