Papst will Universität Urbaniana erhalten und verändern

Angesichts knapper Kassen und niedriger Studentenzahlen will Franziskus den Päpstlichen Unis mehr Arbeitsteilung und eine Verschlankung verordnen. Für die Missions-Universität Urbaniana hat er konkrete Ideen.

Papst Franziskus hat sich für den Erhalt der Päpstlichen Missions-Universität in Rom ausgesprochen und zugleich Veränderungen angemahnt. Bei einer Audienz für Teilnehmer eines Kongresses über die Zukunft der Pontificia Universita Urbaniana sagte der Papst am Freitag im Vatikan: “Es gibt einige Ideen, sie aufzulösen und mit anderen Universitäten zu fusionieren. Nein, das geht nicht!”

Die Urbaniana habe eine eigene Identität, so der Papst. Diese hänge eng mit ihrem Auftrag zusammen, der darin bestehe, die Verkündung der christlichen Botschaft in allen Völkern und Kulturen zu ermöglichen. “Die Ausbildung, die Lehre, die Forschung und die Vitalität dieser Universität sind Teil unseres Verkündungsauftrags an alle Völker.”

Er betonte, die Gründungsidee der Urbaniana als Missions-Universität und ihre 400-jährige Geschichte blieben weiterhin gültig. Es sei allerdings nötig, dieses Erbe in die heutige Wirklichkeit zu übersetzen. “Wir leben nicht in einer christlichen Gesellschaft, sondern sind aufgerufen, als Christen in der heutigen pluralen Gesellschaft zu leben; als Christen und offen”, so der Papst wörtlich.

Im Zusammenspiel mit den anderen vom Heiligen Stuhl abhängigen Hochschulen gehe es darum, die Qualität von Lehre und Forschung zu verbessern und die menschlichen und wirtschaftlichen Ressourcen rational einzusetzen. Dafür sei es nötig, die kirchliche und gesellschaftliche Lage in den Blick zu nehmen. Es gehe um die Lebensfähigkeit kirchlicher Strukturen und ihre Nachhaltigkeit, um die Anforderungen der Ortskirchen, die Berufungen zum Priesteramt und zum Ordensleben und um die demografische Entwicklung, erklärte Franziskus.

Die Päpstlichen Hochschulen sollten gemeinsam agieren und sich erneuern. Sie brauchten engagierte Dozenten und eine wissenschaftliche Forschung, die signifikante Beiträge zur kirchlichen Lehre leisten könne. Mit den vorhandenen Ressourcen gut umzugehen bedeute, identische Angebote zu vereinen, Dozenten untereinander zu teilen, Verschwendung zu beenden und veraltete Abläufe und Projekte aufzugeben.

Für die Urbaniana sei es wichtig, das spezifisch Missionarische und Interkulturelle zu betonen, so der Papst weiter. Die Studierenden müssten lernen, die christliche Botschaft in anderen Kulturen kreativ zu vermitteln.