Papst: Weltsynoden-Schreiben Teil des ordentlichen Lehramts
Vor einem Monat endete die katholische Weltsynode im Vatikan. Nun stellt der Papst die rechtliche Verbindlichkeit des Abschlussdokuments klar und erklärt, wie es weitergehen soll.
Papst Franziskus hat das Abschlussdokument der Weltsynode als Teil seines ordentlichen Lehramts bestätigt. In einer begleitenden Notiz zum Schlussdokument, die der Vatikan am Montag veröffentlichte, schreibt Franziskus: “Das Schlussdokument ist Teil des ordentlichen Lehramtes des Nachfolgers Petri (…) und als solches bitte ich, es anzunehmen.” Unmittelbar nach der Abstimmung der Synoden-Teilnehmer Ende Oktober hatte Franziskus deren Beschlüsse überraschend zur direkten Veröffentlichung freigegeben.
Er stellt klar: “Bei der Verabschiedung des Dokuments am 26. Oktober habe ich gesagt, dass es ‘nicht streng normativ ist’ und dass ‘seine Anwendung mehrere Vermittlungen erfordern wird’. Das bedeutet nicht, dass es die Kirchen nicht schon jetzt verpflichtet, Entscheidungen zu treffen, die mit den darin enthaltenen Angaben übereinstimmen.” Die Ortskirchen und kirchlichen Zusammenschlüsse seien nun aufgerufen, die maßgeblichen Hinweise des Dokuments durch entsprechende Prozesse umzusetzen. Dabei seien die unterschiedlichen Zusammenhänge und Voraussetzungen zu berücksichtigen.
Der Papst erklärt, dass der Abschluss der Synode, die sich mit neuen Mitwirkungsmöglichkeiten aller Gläubigen beschäftigte, nicht das Ende des synodalen Prozesses sei. Er wolle von den Ortskirchen über die Umsetzung der Beschlüsse informiert werden. Beim turnusgemäßen “Ad-limina-Besuch” in Rom solle ihm jeder Bischof berichten, “welche Entscheidungen in der ihm anvertrauten Ortskirche im Hinblick auf die Vorgaben des Schlussdokuments getroffen worden sind, welche Schwierigkeiten aufgetreten sind und welche Früchte sie getragen haben”. Die Umsetzungsphase soll das vatikanische Synodensekretariat in Zusammenarbeit mit den Vatikanbehörden begleiten.
Die weltweite Synode, an der erstmals auch Frauen teilnahmen, tagte in zwei Etappen. Die erste Runde kam im Oktober 2023 zusammen, die zweite wurde am 2. Oktober 2024 eröffnet. Zuvor hatte es sogenannte Kontinentalversammlungen in allen Erdteilen gegeben. Am Ende der Beratungen wurden zahlreiche Beschlüsse gefasst, die zu grundlegenden Reformen führen sollen. Dazu gehört unter anderem eine Dezentralisierung der katholischen Weltkirche mit stärkerer Beteiligung der Basis an wichtigen Entscheidungen.