Papst warnt bei G7-Gipfel vor Gefahren der Künstlichen Intelligenz

Papst Franziskus hat auf dem G7-Gipfel in Apulien vor den Gefahren Künstlicher Intelligenz gewarnt. „Die menschliche Würde selbst steht dabei auf dem Spiel“, sagte der Papst am Freitag in der Runde der Staats- und Regierungschefs in Borgo Egnazia, wo das Treffen der G7 seit Donnerstag stattfindet. Damit Programme Künstlicher Intelligenz zu Instrumenten für den „Aufbau des Guten und einer besseren Zukunft“ werden können, müssten sie immer auf das Wohl jedes einzelnen Menschen ausgerichtet sein, betonte der Papst.

Franziskus verwies in seiner Rede auch auf die Vorteile der neuen Technologie, beispielsweise für den Arbeitsmarkt. Das Thema Künstliche Intelligenz war von der gastgebenden italienischen Regierung als eines der Schwerpunktthemen des Gipfels gesetzt worden. Von den anwesenden Staats- und Regierungschefs forderte Franziskus, vor allem in bewaffneten Konflikten „die Entwicklung und den Gebrauch von Geräten wie den sogenannten tödlichen autonomen Waffen zu überdenken“. Ihr Einsatz solle verboten werden. „Keine Maschine darf jemals die Wahl treffen können, einem Menschen das Leben zu nehmen“, sagte der Papst.

Bereits in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag am 1. Januar hatte sich der Papst mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinandergesetzt. Seine darin formulierte Forderung an die Völkergemeinschaft, einen „verbindlichen internationalen Vertrag“ über den Umgang mit neuen Technologien zu schließen, wiederholte er vor den G7-Teilnehmern in dieser konkreten Form nicht.

Es war das erste Mal, dass ein Papst einem Treffen der G7 beiwohnte. Vor und nach seiner Teilnahme an der Debatte um Künstliche Intelligenz wollte sich der Papst auch mit einigen der anwesenden Staats- und Regierungschefs zu bilateralen Gesprächen treffen, darunter mit US-Präsident Joe Biden, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die letzten beiden waren neben anderen Staats- und Regierungschefs wie auch der Papst als Gäste zum G7-Gipfel eingeladen.