Papst: Olympia kann Chance für den Frieden sein

In wenigen Wochen beginnen in Paris die Olympischen Spiele. Der Papst setzt große Hoffnungen darauf, wie er im Vorwort eines neuen Buchs schreibt. Und er unterstützt den Vorschlag einer olympischen Waffenruhe.

Papst Franziskus hofft auf die friedensstiftende und völkerverbindende Kraft von Olympia. “In dem besonders dunklen historischen Moment, den wir gerade erleben, sind die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris eine Chance für Frieden”, schreibt er im am Donnerstag veröffentlichten Vorwort des Buchs “Spiele des Friedens. Die Seele der Olympischen und Paralympischen Spiele”, das am Freitag auf Italienisch erscheinen soll.

Mit Blick auf den von den Vereinten Nationen vorgeschlagenen olympischen Waffenstillstand hoffe er, “dass der Sport konkret Brücken bauen, Barrieren abbauen und friedliche Beziehungen fördern kann”, so Franziskus. Der olympische Geist sei “ein Gegenmittel, um nicht in die Tragödie des Krieges zu geraten und uns selbst zu erlösen, indem wir der Gewalt ein Ende setzen”, schreibt der Papst in dem vom Dikasterium für Kommunikation herausgegebenen Band.

In dem Buch würdigen demnach 85 aktuelle und frühere Olympioniken sowie weitere Vertreter des Sports die Spiele als Weg des Friedens, hieß es. Darunter Mitglieder des Flüchtlingsteams, wie etwa die afghanische Radfahrerin Masomah Ali Zada, Leiterin der Mission bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris: “Für eine Frau gilt Fahrradfahren in Afghanistan nicht als normal, man könnte sogar sagen, es ist verboten”, so die Sportlerin. “Aber meine Teilnahme an den Spielen hat gezeigt, dass Sport für alle da ist, denn er ist ein Symbol für Gleichheit und Freiheit.”

Der syrische Athlet Ibrahim Al Hussein, Fahnenträger des Paralympischen Flüchtlingsteams in Rio de Janeiro 2016, erklärt in dem Buch: “Sport war der Vermittler, die gemeinsame Sprache, die mein ‘zweites Leben’ ermöglichte.” Das Buch soll am Montag im römischen Olympiastadion unter anderen vom Präfekten des Dikasteriums für Kultur und Bildung, Kardinal Jose Tolentino de Mendonca, vorgestellt werden.