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Papst macht jungen Christen im Libanon Mut

Seit langem wandern vor allem junge Christen aus dem Libanon aus, um eine bessere Zukunft in Europa oder Amerika zu suchen. Leo XIV. ermutigt sie, ihre Heimat und den Glauben an Frieden nicht aufzugeben.

Papst Leo XIV. hat jungen Christen im Libanon Hoffnung gemacht und sie zum Einsatz für Frieden und Vergebung aufgerufen. Er sprach am Montagabend vor Tausenden jungen Menschen in der Christen-Hochburg Bkerke nördlich von Beirut.

Leo XIV. räumte ein, dass die Geschichte des Libanon, in dem bis 1990 ein schwerer Bürgerkrieg tobte, “von tiefen Wunden gezeichnet ist, die nur langsam verheilen”. Die jungen Libanesen hätten “eine Welt geerbt, die von Kriegen zerrissen und von sozialen Ungerechtigkeiten entstellt ist”.

Dennoch seien sie Träger einer Hoffnung, die den Erwachsenen oft fehle. “Ihr habt Zeit!”, rief der Papst den jungen Leuten zu. “Ihr habt mehr Zeit, um zu träumen, zu organisieren und Gutes zu tun. Ihr seid die Gegenwart, und in euren Händen wird schon die Zukunft gestaltet! Und ihr habt die Begeisterung, um den Lauf der Geschichte zu verändern!”

Der Papst sprach am Amtssitz des zur katholischen Kirche gehörenden maronitischen Patriarchen in Bkerke, der als “libanesischer Vatikan” gilt. Er liegt oberhalb der mehrheitlich von Christen bewohnten Hafenstadt Dschunieh. Tausende jubelnde Menschen säumten den Weg des Papstes dorthin.

In einer leidenschaftlich vorgetragenen und begeistert beklatschten Rede in englischer Sprache sagte der Papst: “Der wahre Widerstand gegen das Böse ist nicht das Böse, sondern die Liebe!” Im Bürgerkrieg (1975-1990) hatten auch christliche Milizen gekämpft und getötet, um den christlichen Einfluss im Land gegen islamische Machtansprüche mit Waffengewalt zu verteidigen.

Der Papst versprach den jungen Menschen: “Eure Heimat, der Libanon, wird wieder schön und kraftvoll erblühen wie die Zeder, die ein Symbol für die Einheit und Fruchtbarkeit des Volkes ist.” Er versicherte ihnen in den entscheidenden Herausforderungen des Lebens und in der Geschichte des Landes die Unterstützung der gesamten Kirche. Leo XIV. schloss mit den Worten: “Liebe junge Libanesen, wachst kräftig wie die Zedern und lasst die Welt in Hoffnung erblühen!”