Papst Leo XIV. ist zum zweiten Teil seines Sommerurlaubs aufgebrochen. Am Mittwochnachmittag wurde er im Auto vom Vatikan in das rund 30 Kilometer entfernte Castel Gandolfo in den Albaner Bergen südöstlich von Rom gefahren, wie das Presseamt des Vatikans mitteilte. Bereits vom 6. bis 22. Juli hatte der Papst dort Ferien gemacht, zwei Tage länger als ursprünglich geplant. Am 19. August werde Leo wieder im Vatikan erwartet, hieß es.
Während seines Aufenthalts will Leo am Freitag, dem Feiertag Mariä Himmelfahrt, eine Messe in Castel Gandolfo feiern. Am Sonntag wird er nach einer Messe am Albaner See auf der zentralen Piazza in Castel Gandolfo das Angelusgebet halten. Im Anschluss daran ist ein Mittagessen mit rund 100 Bedürftigen und Mitarbeiten der Caritas in den Gärten der päpstlichen Villen geplant.
In Castel Gandolfo herrschen meist etwas kühlere Temperaturen als in Rom. Wegen der aktuellen Hitze dort war die Generalaudienz am Mittwochvormittag vom Petersplatz in die Audienzhalle des Vatikan verlegt worden. Da dort aber nur rund 8.000 Menschen Platz finden können, begab sich Leo danach noch in den Petersdom wo er Tausende weitere Gläubige begrüßte. Mittags zeigte sich der Papst dann noch auf dem Petersplatz und schenkte den Menschen dort den Segen.
Wenige Wochen nach seiner Wahl zum Papst am 8. Mai knüpft Leo mit der Wahl seines Urlaubsortes an eine alte Tradition an. Die Präsenz der Päpste in Castel Gandolfo reicht mehr als 400 Jahre zurück. Papst Clemens VIII. (1592-1605) erwarb im Jahr 1596 den dortigen apostolischen Palast, Urban VIII. (1623-1644) startete 1626 die Tradition des päpstlichen Sommerurlaubs in dessen Wänden.
Seitdem folgten die meisten seiner Amtsnachfolger diesem Brauch. Leos Vorgänger Papst Franziskus aber blieb auch im Sommer in seiner Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta.