Papst kritisiert Individualismus und mangelnde Hilfe für Kranke

Papst Franziskus sieht einen Zusammenhang zwischen Individualismus und mangelnder Gesundheitsversorgung. Die „Kultur des Individualismus“ führe zu Gleichgültigkeit, wenn der Einzelne nicht mehr die nötige Kraft habe, um mitzuhalten, schreibt der Papst in seiner am Samstag veröffentlichten Botschaft zum katholischen Welttag der Kranken. Diese Denkweise leite auch politische Entscheidungen, die sich nicht an der Würde des Menschen orientierten und nicht immer das Grundrecht auf Gesundheit respektierten.

Die Gesundheitsversorgung werde auf die Bereitstellung von Dienstleistungen reduziert, kritisierte Franziskus. Dabei werde der therapeutische Bund zwischen Ärzten, Patienten und Familienmitgliedern nicht beachtet. Auch dies führe zu einer Vereinzelung und Vernachlässigung der Schwachen in einer Gesellschaft.

Der katholische Welttag der Kranken findet am 11. Februar statt. Er soll für mehr Aufmerksamkeit für kranke Menschen und das Gesundheitspersonal sorgen.