Der Papst wird langsam heimisch an seinem Urlaubsort. Zehn Tage ist Leo XIV. nun im Bergdorf Castel Gandolfo – Zeit zum Abschalten. Genau das dürfen die Carabinieri vor Ort nicht. Mit ihnen feierte Leo jetzt eine Messe.
Papst Leo XIV. feiert am Dienstagmorgen einen Gottesdienst in der Kapelle der Polizeistation von Castel Gandolfo. Das teilte das vatikanische Presseamt mit. Der Papst hält sich seit zehn Tagen zu einem zweiwöchigen Urlaub in dem Dorf in den Albaner Bergen auf, was mehr Touristen und damit deutlich höhere Sicherheitsanforderungen zur Folge hat. Am Sonntag hielt Leo als erster Papst seit fast 13 Jahren eine Messe in dem Ort rund 30 Kilometer südlich von Rom. Zahlreiche Carabinieri und andere Sicherheitskräfte schleusten die Mengen auf den kleinen Dorfplatz und sorgten für einen geordneten Ablauf.
Beim Mittagsgebet auf der Piazza della Libertà lobte Leo angehende Carabinieri der örtlichen Polizeischule. “Ich ermutige Sie, Ihren Weg im Dienst Ihres Landes und der Zivilgesellschaft fortzusetzen”, sagte er. Den rund 2.000 Menschen auf der Piazza sagte er: “Ein kräftiger Beifall für alle, die der Gesellschaft dienen!”
Castel Gandolfo mit seiner Papstresidenz war 400 Jahre lang Feriendomizil der Päpste. Erst Franziskus (2013-2025) machte aus dem Palast ein Museum und gründete auf dem 55-Hektar-Anwesen ein Ökoprojekt, verbrachte seine freie Zeit aber im Vatikan. Castel Gandolfo erlebte die letzte Messe eines Papstes im August 2012 mit Benedikt XVI. (2005-2013).
Leo XIV., seit 8. Mai 267. Papst der Kirchengeschichte, will voraussichtlich bis 20. Juli in dem Bergort bleiben, Medien spekulieren über eine Verlängerung seiner Sommerfrische bis 22. Juli. Der Papst bereitet sich dem Vernehmen nach auf seine erste Enzyklika sowie auf das einwöchige Jugendtreffen im Vatikan vom 28. Juli bis 3. August vor, eines der Höhepunkte des Heiligen Jahres der katholischen Kirche.
Zur Erholung steht ihm auf dem Anwesen der Päpste unter anderem ein von Johannes Paul II. (1978-2005) angelegtes Schwimmbad zur Verfügung. Am Sonntag versprach Leo XIV., ambitionierter Hobby-Tennisspieler, der Pfarrjugend ein Match, “sobald sich die Wogen etwas geglättet haben”.