Athanasius Schneider, deutschstämmiger Weihbischof in Kasachstan, ist ein führender Kopf des traditionellen Flügels der katholischen Kirche. Am Donnerstag empfing ihn Papst Leo XIV. zum Gespräch.
Der konservative kasachische Weihbischof Athanasius Schneider ist abermals im Vatikan empfangen worden. Elf Monate nach einer Audienz beim damals bereits gesundheitlich angeschlagenen Papst Franziskus (2013-2025) empfing ihn nun dessen Nachfolger Leo XIV. Dies teilte das vatikanische Presseamt am Donnerstag ohne weitere Angaben mit.
Schneider (64) ist einer der lautstarksten Kritiker der von Papst Franziskus eingeleiteten kirchenpolitischen und moraltheologischen Öffnungen. Zudem ist er ein Befürworters der alten liturgischen Formen in der katholischen Kirche. Er feiert oft auch außerhalb von Kasachstan Messen nach dem alten Ritus und hält auch im deutschsprachigen Raum immer wieder Vorträge für konservative Vereinigungen.
Im November 2018 ermahnte ihn das vatikanische Staatssekretariat, sich bei seiner Reisetätigkeit an die kirchenrechtlich gebotene Obergrenze von maximal einem Monat Abwesenheit zu halten. Zuletzt hatte Schneider Anfang Oktober mit einer scharfen Kritik an der im Heiligen Jahr veranstalteten internationalen LGBTQ-Pilgerfahrt nach Rom für Schlagzeilen gesorgt. Gemeinsam mit drei anderen konservativen Geistlichen organisierte er aus diesem Anlass ein “Sühnegebet”.