Papst Franziskus hat am Mittwochmorgen den schottischen Fußballverein Celtic Glasgow im Vatikan empfangen. Das teilte das vatikanische Presseamt mit. Wegen einer anhaltenden Infektion der Atemwege richtete er nur wenige Sätze persönlich an die Spieler, Fans und Funktionäre des einst katholischsten Fußballvereins in Großbritannien. Die Schotten hatten am Vorabend in Rom ein Auswärtsspiel gegen Lazio Rom verloren.
In der von einem Vatikan-Mitarbeiter verlesenen Ansprache ging der Papst kurz auf die Niederlage der Schotten vom Vortag ein und sagte: “Natürlich ist es immer besser, ein Spiel zu gewinnen, als es zu verlieren – aber das ist nicht das Wichtigste. Das Wichtigste ist das Beispiel, das ihr gebt; sei es nach einem Sieg, sei es nach einer Niederlage.”
Die Fans des 1887 von einem katholischen Ordensmann unter irischen Einwanderern und Gastarbeitern in Glasgow gegründeten Vereins gelten traditionell als besonders friedfertig. Noch bis Ende des 20. Jahrhunderts war Celtic mit den grünen Vereinsfarben der überwiegend irisch-katholisch geprägte Fußballverein der schottischen Industriemetropole – während die Lokalrivalen Glasgow Rangers nur Protestanten als Spieler zuließen.
An die Wurzeln von Celtic erinnerte auch der Papst. In seiner Rede hieß es: “Celtic wurde 1887 gegründet mit dem Ziel, ein Gegengewicht zur Armut in Glasgow zu schaffen. Das war eine wirklich karitative Idee zugunsten der Ärmsten.” Franziskus beklagte, dass der Fußball inzwischen immer mehr von wirtschaftlichen Interessen regiert werde. Das Erbe der Werte von Celtic bedeute gerade heute eine große Verantwortung. Zum Abschluss ermahnte der Papst die Schotten, von der “besonderen Milch” ihrer Heimat – den Whisky nannte er nicht explizit beim Namen – nur wenig zu trinken.