Früher verbrachten die Päpste die kompletten Sommermonate in Castel Gandolfo. Teile des Hofstaats und Staatssekretär zogen mit in die Albaner Berge um. Leo XIV. hat diese Tradition nur teilweise wieder aufgenommen.
Leo XIV. wird seinen Aufenthalt in der Päpstlichen Sommerresidenz von Castel Gandolfo noch bis Dienstagabend fortsetzen. Das teilte das vatikanische Presseamt am Sonntag mit. Das Kirchenoberhaupt hält sich seit dem 6. Juli an dem Ort in den Albaner Bergen auf, wo frühere Päpste in der Regel zwei bis drei Sommermonate zubrachten. Papst Franziskus (2013-2025) hatte diese Tradition in seinem Pontifikat unterbrochen.
Anders als seine Vorgänger bis zum Jahr 2012 zog Leo XIV. nur mit wenigen Angestellten in die Sommerfrische am Albaner See um. Er empfing wenige Besucher und feierte einige Gottesdienste, zuletzt die Sonntagsmesse in der benachbarten Bischofsstadt Albano.
Politische Höhepunkte des etwas mehr als zweiwöchigen Aufenthalts waren eine Audienz für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 9. Juli sowie ein Telefonat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu am 17. Juli nach dem Beschuss der katholischen Kirche in Gaza. Auf dieses Ereignis reagierte der aus den USA stammende Papst am 20. Juli von Castel Gandolfo aus mit seiner bisher schärfsten Kritik am Vorgehen der israelischen Armee im Gaza-Streifen.