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Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz

Dutzende Missbrauchsfälle und eine Klostergemeinschaft, die auf Vorwürfe nicht korrekt reagiert habe – so lauteten die Ergebnisse einer Untersuchung zur Abtei Saint-Maurice. Nun folgt ein personeller Neuanfang.

Alexandre Ineichen ist neuer Leiter der Schweizer Traditions-Abtei von Saint-Maurice. Die Wahl des neuen Abtes bestätigte der Papst am Freitag. Die Abtei der Augustiner-Chorherren gilt als ältestes Kloster des Abendlandes, das ohne Unterbrechung besteht. Sie untersteht unmittelbar dem Papst.

Ineichens Vorgänger Jean César Scarcella war Ende Juni zurückgetreten. Dem Schritt waren jahrelange massive Vorwürfe zum Umgang mit sexuellem Missbrauch durch die Klostergemeinschaft vorausgegangen.

Eine vom Orden der Augustiner-Chorherren beauftragte unabhängige Untersuchungskommission hatte in ihrem im Juni veröffentlichten Bericht festgestellt, dass es zwischen 1960 und 2024 mindestens 67 Fälle sexualisierter Gewalt zumeist an Minderjährigen gegeben habe, verübt von mindestens 30 Ordensmännern. Die Abtei bat darauf “bedingungslos um Vergebung” und kündigte einen Aktionsplan an. Unter anderem soll eine unabhängige Ansprechperson für Betroffene benannt werden.