Palästinenser mutmaßlich von jüdischen Siedlern erschossen

In der Nähe von Bethlehem ist es offenbar erneut zur Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser gekommen. Dabei soll ein Mann erschossen worden sein; drei weitere wurden verletzt.

In einem Dorf südlich von Bethlehem sind am Montagabend ein Palästinenser erschossen und drei weitere mittelschwer verletzt worden. Die Täter waren nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums israelische Siedler, wie die palästinensische Nachrichtenagentur “Wafa” am Dienstag berichtete.

Die Siedler hätten mehrere Häuser in dem Dorf Wadi Rahal angegriffen, erklärte der Dorfratsvorsitzende gegenüber “Wafa”. Die israelische Armee sei unter anderem mit Blendgranaten und Tränengas gegen die Dorfbewohner vorgegangen. Sie erklärte nach israelischen Medienberichten, der Fall werde untersucht. Bei dem Todesopfer handelt es sich verschiedenen Berichten zufolge um einen etwa 40-Jährigen.

Nach palästinensischen Angaben wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres sieben Palästinenser durch Siedler getötet. Seit Beginn des Gazakriegs am 7. Oktober sei die Zahl der im Westjordanland und Ostjerusalem getöteten Palästinenser auf insgesamt 651 gestiegen.

Zahlreiche westliche Staaten hatten sich zuletzt beunruhigt über die zunehmende Gewalt radikaler jüdischer Siedler in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten geäußert. Teilweise hatten sie deshalb Sanktionen gegen Siedler erlassen.