Seit Jahren debattiert die katholische Kirche über die Möglichkeit einer Weihe von Frauen zu Diakoninnen. Nun hat eine vom Papst eingesetzte Expertenkommission ein spannendes Votum vorgelegt.
Die Möglichkeit einer Zulassung von Frauen zu Weiheämtern in der katholischen Kirche bleibt weiter offen. Das geht aus dem Abschlussbericht einer von Papst Franziskus eingesetzten Theologenkommission an dessen Nachfolger Leo XIV. hervor. Der Bericht wurde am Donnerstag vom vatikanischen Presseamt veröffentlicht.
In dem Text heißt es, dass eine bloß historische Klärung der Frage, welche Form des Diakonats es in der frühen Kirche gab, “keine definitive Sicherheit” für künftige Entscheidungen liefere. Deshalb, so die Meinung der zehn Mitglieder umfassenden gemischten Theologenkommission, bleibe die Frage der Diakoninnenweihe “offen für weitere theologische und pastorale Vertiefungen”.
Die Entscheidung müsse auf Ebene des Lehramtes fallen. Es müsse die Fragen verbindlich beantworten, “die in einigen Teilen des Volkes Gottes gestellt werden”.
Zur Frage des Frauen-Diakonats hat die Kommission über mehrere Thesen abgestimmt, die Abstimmungsergebnisse wurden in dem Text veröffentlicht. Dabei fand die dogmatische These, dass in der katholischen Kirche schon deshalb nur Männer geweiht werden könnten, weil Jesus Christus ein Mann war, keine Mehrheit, sondern wurde mit fünf zu fünf Stimmen beschieden.
Zugleich fanden aber auch konkrete Vorschläge für die Einführung eines Frauendiakonats als Weiheamt keine Mehrheit. Damit bleibt die Frage weiter offen.
Die Studienkommission unter Leitung des italienischen Kardinals Giuseppe Petrocchi war von Papst Franziskus 2020 eingesetzt worden, veröffentlichte damals aber kein Ergebnis. Im Zuge der Weltsynode von 2023 und 2024 wurde sie dann damit beauftragt, das heikle Thema außerhalb der Plenums-Debatten der Synode zu einer Klärung bringen. Offen ist, wie Leo XIV. mit dem Ergebnis der Kommission umgeht.