Das Thema Krieg treibt auch Kinder um. Experten raten deshalb Eltern, in erster Linie auf Nachfragen zu reagieren. Dabei gelte: “Man muss den Kindern nicht die ganze ungeschönte Wahrheit mitteilen. Es reicht aus, die für Kinder notwendigen Informationen auszuwählen und den Sachverhalt knapp sowie möglichst neutral darzustellen”, sagte die Eichstätter Pädagogin Alexandra Hoff-Ressel im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Wolle ein Kind mehr wissen, frage es nach. Oft genüge auch schon eine Bestätigung, dass das Kind Dinge richtig verstanden habe.
Fühlten sich Erwachsene durch Fragen des Nachwuchses überfordert, empfiehlt Hoff-Ressel, eine weitere Bezugsperson am Gespräch zu beteiligen. “Wenn man etwas nicht weiß oder sich selbst erst Gedanken machen muss, sollte man dies eingestehen und zu einem späteren Zeitpunkt die Antwort nachreichen.” Man vergebe sich überhaupt nichts, wenn man dem Kind sage, auf diese Frage keine Antwort zu haben. “Denn wir haben nun mal nicht auf alles eine Antwort.”
Der verständliche Wunsch mancher Eltern, ihren Nachwuchs vor diesen schrecklichen Dingen schützen zu wollen, funktioniere vielleicht eine Zeit lang, aber nicht auf Dauer, gab die Expertin zu bedenken. Kinder schnappten immer etwas auf: “Gesprächsfetzen, ein Bild in der Zeitung, im Fernsehen oder auf dem Handy.” Als Erwachsener sei man schließlich auch nicht unberührt davon, was in der Welt passiere. “Und Kinder merken, dass das Wort Krieg auch etwas in uns Erwachsenen auslöst, selbst wenn wir es nicht aussprechen”, sagte Hoff-Ressel.
Die Pädagogin ist zusammen mit Peter Wendl und Peggy Puhl-Regler Mitautorin einer Handreichung mit dem Titel “Mit Kindern über den Krieg reden. Was Kinder brauchen und was Eltern wissen sollten”. Diese entstand am Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.