Pädagogin: Eltern sollten Kindern auch Misserfolge zumuten

Keine Frage, Eltern wollen immer nur das das Beste für ihre Kinder. Pädagogin Susanne Viernickel rät jedoch den Kindern nicht jeden Stein aus dem Weg zu räumen.

Eltern sollten Kindern helfen mit Misserfolge umzugehen
Eltern sollten Kindern helfen mit Misserfolge umzugehenImago / Westend61

Nach Einschätzung der Leipziger Pädagogin Susanne Viernickel sollten Eltern ihre Kinder nicht vor allen Schwierigkeiten bewahren. Stattdessen sollten sie ihnen etwas zutrauen und sie eigenständig handeln lassen, betonte die Professorin für Pädagogik der frühen Kindheit. Viernickel ist Organisatorin einer am Donnerstag beginnenden Tagung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft an der Universität Leipzig.

Nehme man Kindern alles ab, dann könnten sie nicht lernen, zu was sie selbst in der Lage seien, so die Pädagogin. „Besser ist es, wenn Eltern ihr Kind ermutigen, vielleicht einen kleinen Hinweis geben, damit es die Aufgabe allein schafft. Dann überwindet es die Frustration, versucht es noch einmal und hat ein Erfolgserlebnis“, so Viernickel. Daraus sei aber nicht zu folgern, dass Kinder schlimme Erfahrungen machen müssten, um gestärkt zu werden, erläuterte sie. Besonders junge Kinder kämen nicht damit zurecht.

Kindgerechte Materialien nutzen

Die Pädagogin nannte als Beispiel Kriegsbilder im Fernsehen. „Die sollten Kinder nicht ungefiltert ansehen – auch nicht in Anwesenheit der Eltern, denn die können die Bilder nicht steuern. Es gibt kindgerechte Materialien über Flucht, Krieg oder Trauer, die sich besser eignen, um mit Kindern über diese Themen ins Gespräch zu kommen“, so die Expertin. Leider gehörten sie zur Lebensrealität.