Paderborner Erzbischof: Die Herzen für Gott öffnen

OERLINGHAUSEN – Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker hat beim traditionellen ökumenischen Vespergottesdienst Christen aufgerufen, sich für Gott zu öffnen. Christus habe in den Menschen Gestalt angenommen, sagte Becker. „Aber wir müssen unsere Herzen für ihn öffnen“, erklärte der Erzbischof. Die eigene Aufmerksamkeit werde häufig durch Berufsleben, Freizeitindustrie, aber auch durch religiösen und kirchlichen Aktionismus in Anspruch genommen. Der Geist dürfe jedoch nicht mit Äußerlichkeiten vollgestopft werden, so dass das Zentrum, das Allerheiligste nicht mehr erfasst werde, mahnte Becker.

Es sei ein wichtiges Anliegen aller christlichen Konfessionen, dass der Weg in die Innerlichkeit und die eigene Seelentiefe nicht verschüttet bleibe, sagte Becker weiter. „Die Tempelreinigung muss immer im eigenen Herzen beginnen“, erklärte der Bischof. „Wenn wir den Himmel in uns tragen, dann brauchen wir keine Angst vor dem Leben zu haben. Dann können wir in der Kraft des Geistes getrost unseren Weg gehen.“

Der traditionelle ökumenische Vespergottesdienst wird einmal im Jahr mit leitenden Repräsentanten der christlichen Kirchen in Westfalen und Lippe gefeiert. An der Liturgie wirkten unter anderem die westfälische Präses Annette Kurschus, der lippische Landessuperintendent Dietmar Arends und der Bischof der Koptisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland, Anba Damian, mit. Beteiligt waren auch der Erzpriester Dimitrios Tsompras von der griechisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland und Erzbischof Mor Philoxinos Mathias Nayis von der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland. Der ökumenische Vespergottesdienst findet seit 1999 im jährlichen Wechsel in katholischen und evangelischen Kirchen statt. epd