Ozeanforscher entdecken Schlüssel zur Vorhersage von Hitzeereignissen

Kalte Oberflächentemperaturen des Nordatlantiks spielen eine wichtige Rolle für das Auftreten von Hitzeereignissen in Europa. Das ergab eine Studie, die Forschende des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel in der Fachzeitschrift „Tellus A: Dynamic Meteorology and Oceanography“ veröffentlicht haben, wie das Geomar am Dienstag mitteilte. Für die Studie glichen sie die Oberflächentemperaturen des Nordatlantiks über einen Zeitraum von 40 Jahren (1979-2019) mit dem Auftreten von Hitzeereignissen in Europa ab.

Die Forschenden analysierten laut Geomar verschiedene meteorologische Faktoren, um den Zusammenhang zwischen Nordatlantiktemperatur und europäischen Hitzeereignissen zu verstehen. Dabei stellten sie fest, dass der subpolare Nordatlantik während dieser Ereignisse einen verstärkten Wärmestrom vom Ozean in die Atmosphäre sowie aufsteigende Luftmassen und Niederschläge erlebt. Die freigesetzte Wärme werde in Richtung Europa transportiert, was zur Bildung eines Hochdruckgebiets beitrage, hieß es. Das wiederum begünstige einen klaren Himmel mit starker Sonneneinstrahlung, die für das Maximum der europäischen Oberflächentemperatur maßgeblich sei.

Klimaphysiker und Studien-Erstautor Julian Krüger sagte, den Zusammenhang zwischen der nordatlantischen Oberflächentemperatur und europäischen Hitzeereignissen zu verstehen, sei auch für eine bessere Vorhersagbarkeit von Hitzeereignissen in einem sich ändernden zukünftigen Klima entscheidend.