Oxfam: Superreiche beschleunigen die Klimakrise massiv
Die Superreichsten der Welt verursachen laut einem Oxfam-Bericht durchschnittlich in nur eineinhalb Stunden mehr Treibhausgase als ein Mensch im weltweiten Mittel in seinem ganzen Leben. Vor allem Flüge mit Privatjets, Fahrten mit Luxusjachten und klimaschädliche Investitionen fielen hierbei besonders ins Gewicht, erklärte die Entwicklungsorganisation am Montag in Berlin. Betrachtet wurden die Emissionen und Investitionen von 50 der reichsten Milliardärinnen und Milliardäre.
„Durch ihren Luxus wie Privatjets und Superjachten, aber auch durch umweltschädliche Investitionen ihrer Vermögen beschleunigen Superreiche die Klimakrise und treiben damit Ungleichheit und Hunger voran“, sagte Serap Altinisik, die geschäftsführende Vorstandsvorsitzende von Oxfam Deutschland. Das gelte auch für Deutschland: „Fünf der reichsten Deutschen sind durch ihre Superjachten im Durchschnitt für 1.275-mal so viele Emissionen verantwortlich wie das ärmste Prozent der Deutschen im Durchschnitt“, erklärte sie.
Den Berechnungen der Organisation zufolge verbringen 50 der reichsten Milliardäre und Milliardärinnen in einem Jahr durchschnittlich mit 184 Flügen rund 425 Stunden in der Luft. Damit seien sie jeweils für so viel Treibhausgase verantwortlich wie der Durchschnitt der übrigen Weltbevölkerung in 300 Jahren.
Ebenso ergebe die Analyse der Investitionsemissionen der Superreichen ein dramatisches Bild, auch in Deutschland. Deutsche Milliardärinnen und Milliardäre seien durch ihre Unternehmensanteile für jährlich 33 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verantwortlich, listet Oxfam weiter auf. Ein Großteil dieser Investitionen entfalle auf besonders umweltschädliche Branchen wie die Logistik, Chemie oder Zement.
Mit Blick auf den Bericht fordert Oxfam eine Vermögenssteuer zur Finanzierung von Ausgaben etwa in den Klimaschutz und eine stärkere Regulierung von extrem klimaschädlichem Luxus. Dafür brauche es global und national ambitionierte politische Rahmenbedingungen.