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Ouattara will in der Elfenbeinküste an der Macht bleiben

Ganz überraschend kam es nicht, doch jetzt ist es offiziell: In der westafrikanischen Elfenbeinküste kandidiert Alassane Ouattara erneut um das höchste Staatsamt. Einen aussichtsreichen Herausforderer gibt es nicht.

Alassane Ouattara, Präsident der Elfenbeinküste, hat seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl Ende Oktober angekündigt. “Nach sorgfältiger Überlegung und nach bestem Wissen und Gewissen gebe ich heute bekannt, dass ich mich entschieden habe, bei der Präsidentschaftswahl am 25. Oktober 2025 zu kandidieren”, sagte der 83-Jährige am Dienstag in einer Videoansprache.

Ouattara, der seit Dezember 2010 an der Spitze des westafrikanischen Staates steht, betonte, er halte sich für eine neue Amtszeit “geeignet”. “Unser Land steht vor beispiellosen sicherheitspolitischen, wirtschaftlichen und monetären Herausforderungen, deren Bewältigung Erfahrung erfordert”, sagte er weiter. Auch stellten terroristische Bedrohung in der Region wie internationale wirtschaftliche Unsicherheiten ein Risiko für das Land dar.

Ouattaras erneute Kandidatur kommt nicht überraschend. Sein mutmaßlich erfolgreichster Herausforderer Tidjane Thiam (63), Großneffe des ersten Präsidenten Félix Houphouët-Boigny, wurde im April von den Wahlen ausgeschlossen. Begründung: Er soll einst als Student in Frankreich die französische Staatsbürgerschaft angenommen haben. Trotz einer Aufgabe dieser wurde er verklagt und aus dem Wahlregister gestrichen.

Ouattara kam 2010 bei einer höchst umstrittenen Wahl an die Macht. Laut Wahlkommission hatte er in der Stichwahl gegen Amtsinhaber Laurent Gbagbo die absolute Mehrheit geholt. Der Verfassungsrat sah jedoch Gbagbo als Sieger. Monatelange Unruhen folgten.

Ouattaras Wiederwahl im Jahr 2015 hätte laut Verfassung die einzige sein sollen. Durch eine Verfassungsänderung wurden jedoch erneute Kandidaturen möglich.