Für ihr Verteilsystem erhält die Hilfsorganisation Gaza Humanitarian Foundation immer wieder Kritik. Jetzt kündigt sie an, Lebensmittel auch direkt an notleidende Palästinenser in Gaza auszuteilen.
Die Hilfsorganisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat nach eigenen Angaben ihre Tätigkeit im Gazastreifen ausgeweitet. Im Rahmen eines Pilotprojekts seien rund 2.000 Lebensmittelpakete an Bewohner im Zentrum von Gaza verteilt worden, erklärte GHF am Mittwochabend. Damit wolle man “Menschen in Not sicher, ohne Beeinträchtigungen und direkt an ihrem Wohnort” versorgen.
Nach eigenen Angaben verteilte die Organisation seit Aufnahme ihrer Tätigkeit im Gazastreifen Ende Mai rund 67 Millionen Mahlzeiten an die palästinensische Bevölkerung. Das neue Projekt ziele darauf ab, in Zusammenarbeit mit örtlichen Partnern die Lebensmittelhilfe auf mehrere Gemeinden und die Ausgabe von 20.000 Paketen mit insgesamt 1,2 Millionen Mahlzeiten täglich auszuweiten.
Die Verteilung läuft laut GHF über Gemeindevorsteher oder örtliche Organisationen, die als Mittler tätig seien sollen. Die Organisation wiederum prüfe, dass die Lebensmittel an Bedürftige ausgeliefert würden.
Die von den USA unterstützte GHF übernahm Ende Mai in Kooperation mit dem israelischen Militär die Lebensmittelverteilung im Gazastreifen praktisch in alleiniger Regie. Bei der Arbeit lässt sie sich von Söldnern unterstützen. Immer wieder gibt es Berichte über den Beschuss von Hilfesuchenden seitens der israelischen Streitkräfte oder Söldnergruppen. Die GHF weist dies als Falschmeldungen zurück. Das Verteilsystem der GHF sorgte wiederholt für Kritik der Vereinten Nationen sowie etablierter internationaler Hilfsorganisationen.