Oliver Kalkofe: Sender wagen nur wenig bei Unterhaltung

Wo bleiben die Ideen für neue Unterhaltungssendungen im deutschen Fernsehen? Oliver Kalkofe geht nun mit einer neuen Show im Ersten an den Start. Ansonsten sieht er bei Sendern viel Ängstlichkeit.

Der Moderator und Komiker Oliver Kalkofe nimmt nach eigenen Worten bei den deutschen TV-Sendern im Unterhaltungsbereich eine generelle Lust- und Mutlosigkeit wahr. “Das war zwar schon immer so, aber in der letzten Zeit war es besonders auffällig”, sagte Kalkofe dem “Münchner Merkur” (Donnerstag). Fast alle hätten Panik davor, etwas falsch zu machen, weil sie befürchteten, im Fall des Falles weg vom Fenster zu sein.

Bei den Privaten spielt seiner Ansicht nach das Geld eine große Rolle: “Man hat nicht mehr so viel wie in den Neunzigerjahren, und es wird obendrein anders verteilt.” Früher sei viel mehr an finanziellen Mitteln ins Programm geflossen, heute gehe es an die Aktionäre und Gesellschafter, erklärte der 58-Jährige. Deshalb traue man sich immer seltener an etwas Neues heran, “sondern produziert eher das, was günstig ist, schon immer funktioniert hat und noch nicht ganz faulig riecht”.

Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF, die derzeit unter großer Beobachtung stünden, machten auch “sehr, sehr viele Sachen gut”, befand Kalkofe. Dazu zählten Nachrichten, Dokus und auch Filme. Bei der Unterhaltung jedoch sei Luft nach oben. “Die letzte eigene und nicht von den Privaten kopierte Show-Idee im Öffentlich-Rechtlichen war meines Wissens ‘Bares für Rares’. Schön, aber deutlich zu wenig.”

Kalkofes neue Show “Faking Bad – Besser als die Wahrheit” wird ab 11. Juli um 22.50 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Schon jetzt sind zwei Folgen in der ARD-Mediathek zu sehen.