Oliver Bierhoff: Die deutsche Wirtschaft braucht mehr Mut
Der richtige Riecher hat Oliver Bierhoff zum Golden-Goal gebracht. Dennoch ist der Ex-Fußballer offen für jede technische Innovation, aber der Instinkt dürfe nicht vernachlässigt werden. Auch in der Wirtschaft.
Der Ex-Manager der Fußball-Nationalmannschaft Oliver Bierhoff (56) wünscht sich mehr Mut von der deutschen Wirtschaft. “Nichtsmachen bringt dich nicht weiter. Die Wirtschaft in Deutschland muss aus der Komfort-Lethargie herauskommen”, sagte Bierhoff am Donnerstag auf der Tech-Messe “Digital X” in Köln. Der ehemalige Nationalspieler ist mittlerweile Berater des US-Football-Teams New England Patriots.
Seiner Ansicht nach sind digitale Innovationen zwingend. Jedoch dürfe bei aller Offenheit gegenüber neuer Technologien wie KI das Menschliche nicht vernachlässigt werden. “Um frisch zu bleiben, muss man die Technik auch mal ausblenden – und vielleicht mal nach Karte und nicht nach dem Navi fahren”, so der Europameister von 1996.
Zu viel Technik könne einen auch hemmen. “Ich erinnere mich an meine Jugend, als ich mit dem Kassettenrekorder vor dem Radio saß und genau abpassen musste, wann der Moderator aufhört zu sprechen, um ein Lied aufzunehmen. Ich weiß nicht, ob die Jugendlichen mit allen Song über Spotify glücklicher sind”, sagte Bierhoff.
Auf der dreitägigen Tech-Messe “Digital X” wurden in Köln 50.000 Besucher erwartet. Die Deutsche Telekom organisierte das Event mit rund 250 Speakern auf sechs Bühnen. Schwerpunkthema waren bis Donnerstag Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz.