Oldenburgische Kirche will Prioritäten für ihre Arbeit setzen
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg muss laut ihrem Bischof Thomas Adomeit ihre Prioritäten neu setzen. Welche Aufgaben die Kirche angesichts rückläufiger Mitgliedszahlen und sinkender Kirchensteuer-Einnahmen künftig wahrnehmen und finanzieren soll, müsse gut überlegt werden, sagte Adomeit am Dienstag. Die Leitlinien dieses Prozesses werde er der ab Donnerstag in Rastede tagenden Synode vorstellen. Die Tagung endet am Sonnabend und wird live als Videostream im Internet übertragen.
Außerdem werde das Kirchenparlament den Haushalt für das kommende Jahr mit einem geplanten Volumen von rund 109 Millionen Euro diskutieren, ergänzte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen. Er sei vergleichbar mit dem Etat des laufenden Jahres. Nach einer Anpassung im Mai hat dieser ein Volumen von 108,6 Millionen Euro.
Zu den weiteren Themen der Tagung zählt ein Bericht zur Aufarbeitung der im Januar vorgestellten Forum- Studie zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche. Darüber werde die Geschäftsführerin der „Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission“ für Niedersachsen und Bremen, Ute Dorczok, informieren. Weitere Schwerpunkte sind der Bericht des Bischofs, eine Strukturreform der Verwaltung, Überlegungen zum Gebäudekonzept und Berichte der synodalen Ausschüsse.
In einem Gottesdienst am Donnerstag wird Oberkirchenrat Lars Dede in sein Amt als theologisches Mitglied des Oberkirchenrats eingeführt. Die Synode hatte den Theologen im Mai in das kirchenleitende Gremium gewählt. Dede wird das Dezernat „Bildung und Diakonie“ leiten. Sein Vorgänger Detlef Mucks-Büker war Ende Oktober in den Ruhestand getreten.
Zur oldenburgischen Kirche zählen 107 Gemeinden zwischen der Nordseeinsel Wangerooge und den Dammer Bergen. Ihr gehören rund 360.000 Mitglieder an.