Oldenburgische Kirche bringt Strukturen auf den Prüfstand

Wie stellt sich die Oldenburgische Kirche künftig auf? Das diskutiert eine Steuerungsgruppe. Bald gibt es erste Ergebnisse.

Die Dreifaltigkeitskirche in Oldenburg
Die Dreifaltigkeitskirche in OldenburgKerstin Kempermann

Oldenburg. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg stellt ihre internen Strukturen auf dem Prüfstand. "Wir wollen feststellen, welche Stärken und Schwächen, welche Chancen und Bedrohungen sich aus den internen Abläufen für die Zukunft unserer Kirche ergeben", sagte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen in Oldenburg. Mehr als 40 Synodale und zahlreiche Experten hatten sich zu einer nichtöffentlichen Tagung unter der Überschrift "Oldenburger Ortsbestimmung 2.0 – der Blick nach innen" getroffen.
Eine Steuerungsgruppe soll auf der nächsten Synodentagung im November einen ersten Zwischenbericht vorlegen, sagte Blütchen. Im November 2017 sollen konkrete Beschlüsse erfolgen.
Hintergrund sei die Prognose, dass die Kirchensteuereinnahmen in den kommenden Jahre sinken werden, erläuterte Blütchen: "Es geht um die Frage, wie wir das uns zur Verfügung stehende Geld am sinnvollsten verwenden können." Noch stünden die kirchlichen Finanzen so gut da, dass Inhalte die Strukturen bestimmen könnten "und nicht der finanzielle Druck".

Bis zu sieben Gremien fällen eine Entscheidung

Ein Schwerpunkt der Tagung war der kritische Blick auf die sogenannte mittlere Ebene, sagte Blütchen. Sechs Kirchenkreise – samt eigener Verwaltung, Kreispfarrer oder -pfarrerin und einer Kirchenkreissynode – sind zwischen der Kirchenleitung in Oldenburg und den Kirchengemeinden vor Ort eingeordnet. Das habe zufolge, dass bis zu sieben Gremien und Fachstellen beteiligt werden müssten, ehe eine Sache beschlossen werden könne. Dabei hätten Kirchenkreise in den ländlichen Regionen ganz andere Bedürfnisse als in den Städten.
Ein weiteres Aufgabenfeld ergebe sich aus der Herausforderungen an die künftige pfarramtliche Versorgung, sagte Blütchen. Angesichts eines zu befürchtenden Pastorenmangels müsse geprüft werden, ob und wie Regionen und Kirchenkreise etwa bei der Kombination verschiedener Pfarrstellen oder bei der Zusammenlegung von Kirchengemeinden beteiligt werden müssen. Zur oldenburgischen Kirche zählen 116 Gemeinden zwischen der Nordseeinsel Wangerooge und den Dammer Bergen. Ihr gehören knapp 424.000 Mitglieder an. (epd)