Oldenburg: Schau über Kunsthistorikerin Johanna Hofmann-Stirnemann

Im Oldenburger Landesmuseum für Kunst und Kultur ist seit Samstag eine Ausstellung über die Kunsthistorikerin und Museumsdirektorin Johanna Hofmann-Stirnemann (1899-1996) zu sehen. Sie sei eine der ersten Museumsdirektorinnen Deutschlands gewesen und so zur Pionierin eines neuen Berufsbildes geworden, teilte das Museum mit. Am Samstag jährte sich der Geburtstag von Hoffmann-Stirnemann zum 125. Mal.

Die Kabinettschau im Prinzenpalais gewähre Einblicke in ihr Leben und Wirken, erläuterte das Museum. Als Kunstexpertin habe sie zu ihrer Zeit das Bild der „Neuen Frau“ vertreten und sich dafür eingesetzt, weibliche Positionen in Kunst und Design sichtbar zu machen. Die Ausstellung zeige Künstlerinnen, deren Werke sie immer wieder beschäftigt hätten. Die Schau läuft bis zum 23. Februar 2025.

Stirnemann war am Oldenburger Landesmuseum von 1927 bis 1929 als wissenschaftliche Hilfskraft tätig. 1930 habe sie als erste öffentliche bestellte Museumsdirektorin während der Weimarer Republik die Leitung des Stadtmuseums Jena sowie die Geschäftsführung des dortigen Kunstvereins übernommen.

Nachdem die Nazis ihren Rücktritt erzwungen hatten, habe sich Johanna Stirnemann, die stets Hanna genannt wurde, zunächst ins Private zurückgezogen, hieß es. Weil sie politisch „unbelastet“ war, wurde sie 1945 für kurze Zeit Bürgermeisterin im thüringischen Hainichen. 1946 wurde sie Direktorin des Schlossmuseums Rudolstadt und Landesmuseumspflegerin von Thüringen. Im Jahr 1950 floh sie den Angaben zufolge vor den Repressionen des DDR-Regimes nach West-Berlin und arbeitete dort für den Werkbund.