Carl-von-Ossietzky-Preis für Publizistin Anne Applebaum

Die US-Historikerin und Publizistin Anne Applebaum (59) wird am 6. Juni mit dem diesjährigen Carl-von-Ossietzky-Preis der Stadt Oldenburg ausgezeichnet. Die Jury ehre „eine herausragende Intellektuelle“, die mit ihrem Konzept einer öffentlich sichtbaren Zeitgeschichtsschreibung fachwissenschaftliche und journalistische Expertise vereine und sich mutig und mahnend für Demokratie und Menschenrechte in globaler Perspektive einsetze, teilte die Stadt Oldenburg am Freitag mit. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) wird ihr die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung bei einer Feierstunde im Kulturzentrum PFL überreichen.

Die Osteuropa-Expertin und Pulitzer-Preisträgerin Applebaum habe frühzeitig vor dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem aggressiven, antiwestlichen Kurs gewarnt, urteilte die Jury. Mit ihrer fachlichen Perspektive und journalistischen Kompetenz habe sie maßgeblich zur öffentlichen Auseinandersetzung mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine beigetragen. Die Laudatio auf Applebaum hält die Journalistin Julia Encke.

Der Ossietzky-Preis erinnert an den Schriftsteller und Pazifisten Carl von Ossietzky (1889-1938). Er wird von der Stadt Oldenburg alle zwei Jahre für Arbeiten, Gesamtwerke oder an Personen vergeben, die sich in herausragender Weise mit dem Leben und Werk Ossietzkys, dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus oder mit der demokratischen Tradition und Gegenwart befassen. Frühere Preisträgerinnen und Preisträger waren unter anderem der Pianist Igor Levit (2022) und die Menschenrechtlerin Irina Scherbakowa (2014).