„Ohne euch ginge es nicht!“

Es leistet Amtshilfe im Testzentrum in der Messehalle in Bremen, im Altenheim in Delmenhorst, im Telefondienst in Delmenhorst, Vechta, in Soest, Berlin, Brandenburg und Hessen – das Logistik­bataillon 161 ist bereits vor den kommenden Impfeinsätzen stark beansprucht.

Stabsunteroffizier Lisa Rasch und Oberstabsfeldwebel Michael Troycke im Lagezentrum des Logistikbataillons 161 in Delmenhorst
Stabsunteroffizier Lisa Rasch und Oberstabsfeldwebel Michael Troycke im Lagezentrum des Logistikbataillons 161 in DelmenhorstDirk Barndt

Delmenhorst/Bremen. Stabsunteroffizier Lisa Rasch und Oberstabsfeldwebel Michael Troycke vom ­Lagezentrum im Stab des Logistikbataillons 161 in Delmenhorst koordinieren seit dem Herbst 2020 eine stetig steigende Zahl an Amtshilfeeinsätzen. Zusammen mit Hauptmann Langner und Hauptbootsmann Kolbe halten Sie Kontakt mit Einsatzstellen in halb Deutschland. Dafür bekommen sie Unterstützung. „Alle Kameradinnen und Kameraden bekommen den Handzettel von der Militärseelsorge, damit sie bei Bedarf einen Pfarrer ansprechen können“, erklärt Lisa Rasch.

„Viele bedanken sich, gerade, wenn sie unsere Feldanzüge sehen, für unsere Arbeit und freuen sich, dass wir helfen“, sagt eine Soldatin am Corona-Testzentrum in der Messehalle in Bremen bei meinem Besuch als Militärpfarrer. Ein anderer sagt mir: „Ich mache das gern, weil ich einen sinnvollen Beitrag leisten kann“, oder: „Es ist eine Abwechslung, und es fühlt sich gut an, helfen zu können.“

Anrufe bei Menschen in Quarantäne

In manchen Gesundheitsämtern rufen die Amtshilfesoldatinnen und -soldaten täglich bei Menschen in der Quarantäne an und fragen nach Symptomen. „Eine Frau war einsam und wollte gar nicht aufhören zu telefonieren“, erzählt mir ein Kamerad. Ein anderer berichtet: „In einer Familie war erst jemand schwer krank, und dann hatten wir die trauernden Angehörigen am Telefon, weil er gestorben war.“

Hier bekommen es die Soldaten mit Leid und Tod zu tun, und die Militärseelsorge hält Kontakt zu ihnen, damit sie sich belastende Erlebnisse von der Seele reden können und Orientierung und Tipps bekommen. Dazu sollen auch Tages-Auszeiten dienen, in denen die Kameradinnen und Kameraden nach Amtshilfeeinsätzen in kleineren Gruppen etwa auf Wanderwegen und bei Outdoor-Mahlzeiten ihre Erlebnisse austauschen und verarbeiten können.

Sinnvoller Einsatz

Eine Gesundheitsamtsmitarbeiterin in Oldenburg bringt die Bedeutung der Bundeswehr-Amtshilfe auf den Punkt: „Ohne euch ginge es nicht!“, sagt sie bei meinem Besuch zu den Soldaten der Stabs- und Fernmeldekompanie aus Oldenburg. Diese Kompanie hilft außerdem im Gesundheitsamt Cloppenburg und in fünf Altenheimen in Oldenburg.

Ich finde es anerkennens- und bewundernswert, wie die Soldatinnen und Soldaten von heute auf morgen in der Nähe von Kranken und Sterbenden arbeiten. Auch das erleben sie als sinnvollen und bereichernden Einsatz. Dabei sollen sie wissen, dass sie, wenn sie mal niemanden zum Reden finden, ihren Pfarrer immer erreichen können.