Offene Wunde

Die beschlossene Zusammenführung der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflegeausbildung ab dem Jahr 2020 wertet den Pflegeberuf auf. Damit soll er für junge Menschen, die vor der Berufswahl stehen, attraktiver werden. Die Hoffnung ist, die erwartete weitere Verschärfung des Fachkräftemangels gerade in der Altenpflege zu lindern.

Konterkariert wird dieses Bestreben allerdings durch die mangelhafte Finanzierung der Schulen, die diese Fachausbildung gewährleisten. Auf 400 Millionen Euro beziffert das Deutsche Rote Kreuz den Fehlbetrag bundesweit (Seite 4). Mit der gravierenden Folge, dass entgegen der mit der Ausbildungsreform beabsichtigten Steigerung der Zahl derer, die sie absolvieren wollen, sogar mit einem Rückgang zu rechnen ist.

NRW bildet da keine Ausnahme. Trotz der Erhöhung des Landeszuschusses hier von 280 auf 380 Euro pro Monat und Schüler in diesem Jahr. Für Träger der Pflegeschulen wie die Diakonie ist das nur ein Trostpflaster. – Mit Trostpflastern aber ist einer großen offenen Wunde nicht beizukommen.