Hunderte Gläubige bei ökumenischen Karfreitagsprozessionen

Mehrere Hundert Menschen haben sich an der traditionellen Karfreitagsprozession durch Berlin-Mitte beteiligt. Die ökumenische Prozession, die an den Leidensweg Chrisi erinnerte, startete im Anschluss an einen Gottesdienst in der Marienkirche am Alexanderplatz. Von dort führte sie über mehrere Stationen zum Bebelplatz vor der Hedwigs-Kathedrale. Eingeladen dazu hatten die großen Berliner Kirchen.

An insgesamt sechs Stationen wurden Texte und Bibelstellen gelesen. Dabei ging es auch um aktuelle politische Themen wie Klimakatastrophe und Antisemitismus. Beteiligt waren unter anderen der Berliner evangelische Bischof Christian Stäblein, der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch und der griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel von Christoupolis.

An der Spitze des Zuges wird traditionell ein rund 50 Kilogramm schweres Kreuz getragen. Die Karfreitagsprozession findet seit 2010 jährlich in Berlin statt.

In Lübeck gingen nach Veranstalterangaben rund 600 Menschen einen der ältesten Kreuzwege Deutschlands. Mit einem Holzkreuz zogen evangelische und katholische Christen durch die Altstadt und erinnerten an fünf Stationen an das Leiden von Jesus, wie das Erzbistum Hamburg mitteilte. Der knapp einen Kilometer lange Weg stand unter dem Motto „Was eint“. Ansprachen hielten unter anderen die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs aus Hamburg, sowie der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße.

Viele Menschen fühlten sich in diesen unruhigen Zeiten einsam und hoffnungslos, hatte Bischöfin Kirsten Fehrs vorab gesagt. „Deshalb ist es so wichtig, dass vom Kreuzweg die Botschaft von Zusammenhalt und Mitgefühl ausgeht“, erklärte sie.