Obdachlose der Teestube „komm“ schlagen Christbäume

In der Münchner Teestube „komm“ werden dieses Jahr wieder Christbäume verkauft. Die Bäume sind zuvor von Besuchern des Obdachlosen-Treffpunkts gefällt worden, teilte die Diakonie am Mittwoch mit. Am 21. und 22. Dezember würden die Bäume aus dem Forstenrieder Park im Hinterhof der Teestube verkauft. Neben den frischen Fichten gibt es alkoholfreien Punsch sowie Gespräche mit wohnungslosen Menschen und den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern der Teestube. „komm“ ist eine Einrichtung des Evangelischen Hilfswerks, einem Unternehmen der Diakonie München und Oberbayern.

Das Christbaumschlagen sei eine „liebgewonnene Tradition“, erklärt Franz Herzog, Leiter des Tagestreffs und der Streetwork der Teestube „komm“. Die Klienten würden oft schon Wochen vorher fragen, wann wieder die gemeinsame Aktion ansteht.

„Es ist eine gute Gelegenheit, über den Tellerrand zu schauen und ins Gespräch zu kommen“, sagte Herzog. Neben dem hauptamtlichen Team unterstützten auch Ehrenamtliche die Aktion. Die Bayerischen Staatsforsten überlasse der Teestube die Bäume. Solange der Vorrat reicht, könnten Interessierte sich einen Baum abholen. Diese können selbst entscheiden, wie viel sie für die Bäume geben möchten.

Mit dem Erlös werde die Arbeit der Teestube unterstützt, berichtet Herzog. In den vergangenen Jahren seien zum Beispiel unbürokratische Hilfen für mittellose wohnungslose Menschen ermöglicht worden, wenn ihnen Geld gestohlen worden war oder sie die Wartezeit bei Bürgergeldanträgen überbrücken mussten. (00/3992/06.12.2023)