Nur wenige Hummeln in Bayern gesichtet

Sag mir, wo die Hummeln sind: Im Rahmen eines Zählprojekts sind in vielen bayerischen Gärten keine Hummeln gesichtet worden. Der BUND Naturschutz nennt möglich Gründe, warnt aber vor übereilten Schlüssen.

Wo sind all die Hummeln geblieben? In der letzten Juni- und ersten Juliwoche wurden in vielen bayerischen Gärten im Rahmen eines Zählprojekts nur Honigbienen gesichtet, wie der BUND Naturschutz in Bayern am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Der Grund dafür könnten Hochwasser und Dauerregen sein.

Zwar kämen die Insekten normalerweise mit einem verregneten Sommer zurecht, erklärte die Projektverantwortliche Martina Gehret. Sie könnten auch längere Zeiten überbrücken, in denen die Arbeiterinnen wegen der Nässe weniger Futter sammelten. Allerdings habe es im Frühjahr 2024 ungewöhnlich starken Dauerregen gegeben, sodass Hummeln bei Nestüberflutungen möglicherweise ertrunken seien. Auch ein Mangel an Nahrung und Nistplätzen, der Einsatz von Pestiziden sowie das sich verändernde Klima und Krankheiten wirkten sich auf die Bestände aus.

Wo, ob und in welchem Umfang es tatsächlich zu einem Rückgang der Populationen komme, müsse langfristig beobachtet werden, heißt es. Die gesammelten Daten sollten daher in den kommenden Monaten ausgewertet werden. Um Tendenzen zu erkennen, müssten diese mit jenen aus früheren Jahren oder Jahrzehnten abgeglichen werden.

Im Rahmen der “Hummel-Challenge” hatten der BUND Naturschutz und das Thünen Institut für Biodiversität in Braunschweig dazu aufgerufen, Hummeln zu beobachten. Ermittelte Zahlen sollten dann per App auf eine Internet-Plattform hochgeladen werden. Den Angaben zufolge haben rund 3.500 Teilnehmer knapp 20.000 Hummeln von 22 verschiedenen Arten gesichtet. Die Aktion findet jedes Jahr im Frühling und Sommer statt. Bereits im März und April 2024 hatten Freiwillige zwei Wochen lang gemeldet, wenn sie Hummeln sahen.