Nur knapp ein Viertel der sächsischen Bäume ohne Schäden

Keine Entwarnung für Sachsens Wälder: Der Zustand ist laut Umwelt- und Forstminister Wolfram Günther (Grüne) gleichbleibend schlecht und weiterhin besorgniserregend. Der Anteil von deutlich geschädigten Bäumen habe wie im Jahr 2022 bei rund 35 Prozent gelegen, sagte Günther am Montag bei der Vorstellung des sächsischen Waldzustandsberichtes 2023 in Moritzburg. Nur ein knappes Viertel der Bäume (23 Prozent) wiesen keine Schäden auf.

Insgesamt habe sich der Waldzustand in Sachsen seit 2018 sehr kritisch entwickelt, sagte Günther. In diesem Jahr habe der mittlere Nadel- und Blattverlust 26 Prozent erreicht. Er lag damit um einen Prozentpunkt unter dem langjährigen Höchststand von 2022. Günther betonte: „Es gibt keine Entwarnung in Sachsens Wäldern.“ Klimakrise und Borkenkäfer würden tiefe Wunden hinterlassen.

Die Fichte zum Beispiel zeige einen mittleren Nadelverlust von 27 Prozent. Dies sei der zweithöchste jemals ermittelte Wert, der damit rund neun Prozentpunkte über dem langjährigen Mittel liege. Bei der Kiefer betrug der Nadelverlust laut Bericht im Mittel 23,8 Prozent. Er lag damit deutlich über dem langjährigen Wert von knapp 17 Prozent.

Der durchschnittliche Blattverlust bei Eichen betrug laut Bericht sogar 36,2 Prozent. Fast 70 Prozent der Eichen seien deutlich geschädigt, dies sei eine deutliche Verschlechterung von neun Prozentpunkten.

Für den Waldzustandsbericht wurden an 6.552 Bäumen neben der sogenannten Kronenverlichtung – dem Blatt- oder Nadelverlust – und dem Vergilbungsgrad weitere Merkmale wie Blüte, Fruchtbildung, und Anzahl der Nadeljahrgänge aufgenommen.