Nürnberger “Straße der Menschenrechte” bekommt neue Eiche

Eichen sollst du weichen, rät der Volksmund bei Gewitter. In Nürnberg muss nun eine berühmte Eiche für eine neue weichen, weil sie schon länger eine Baumkrankheit hat.

Die Säuleneiche in der Nürnberger “Straße der Menschenrechte” ist von einem Pilz befallen und muss durch eine neue ersetzt werden. Zuletzt sei auch noch ein das Holz zerstörender Schwamm dazugekommen, teilte das Germanische Nationalmuseum am Freitag in Nürnberg mit. Ein Gutachten habe ergeben, dass Baumstamm und Wurzelwerk bereits stark zersetzt, Bruch- und Standsicherheit nicht mehr gegeben seien. In Abstimmung mit dem Umweltamt der Stadt Nürnberg sehe sich das Museum daher gezwungen, den Baum zu fällen.

Der israelische Künstler Dani Karavan (1930-2021) hatte die Eiche mit dem Namen “Quercus robur, Fastigiata” 1993 selbst ausgesucht, als er die Kartäusergasse unmittelbar vor dem Haupteingang des Hauses neu gestaltete. Ausschlaggebend für die Wahl dieser Baumart sei ihr schlanker, säulenförmiger Wuchs, weshalb sie auch als Säulen- oder Pyramideneiche bezeichnet werde. Ihre Äste wachsen entsprechend schmal am Stamm nach oben. Der Baum verfüge nur über ein geringes Volumen und eigne sich bestens für die Integration in eine Säulenreihe. Die Installation des Künstlers besteht neben der Eiche aus einem schlichten Tor, 27 Säulen und zwei Bodenplatten.

Bevor die neue Eiche gepflanzt werde, würden verschiedene Maßnahmen für bessere Anwachsbedingungen sorgen, heißt es. So solle das Volumen der Pflanzgrube vergrößert, außerdem der Boden mit einem Substrat angereichert werden. Das aktuelle Pflaster rund um den Pflanzbereich werde durch ein wasserdurchlässiges Gestein, sogenannte Klimasteine, ausgetauscht, was für eine höhere Luft- und Wasserzufuhr sorgen soll. Im Herbst 2024 ist dann geplant, die neue Säuleneiche zu pflanzen.