NRW plant neue Flüchtlingsunterkunft in Werl

NRW reagiert auf die steigenden Flüchtlingszahlen und erweitert die zentralen Unterbringungskapazitäten. In Werl soll eine Einrichtung für besonders schutzbedürftige Personen entstehen.

Das Land Nordrhein-Westfalen will mehr Plätze für Flüchtlinge schaffen: Die „Zentrale Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) in Wickede-Wimbern im Kreis Soest soll einen weiteren Standort im benachbarten Werl erhalten. Dies bestätigte die Bezirksregierung Arnsberg der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Genauere Details zu der vorgesehenen Immobilie in Werl sowie zu der Anzahl der Plätze machte Sprecher Christoph Söbbeler aber nicht.

Bei der bisherigen Massenunterkunft in Wimbern mit 650 Plätzen handelt es sich um eine landeseigene Schwerpunkteinrichtung für besonders schutzbedürftige („vulnerable“) Bewohner. Die Sondereinrichtung dient vor allem der Unterbringung von Schwangeren, Müttern mit Kindern, anderen Frauen, behinderten Menschen und Personen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden. In Werl solle der gleiche Personenkreis wie in Wickede untergebracht werden, so Söbbeler.

Laut dem NRW-Integrationsministerium ist die ZUE in Wimbern bislang die einzige Schwerpunkteinrichtung für Schutzbedürftige. Der Gebäudekomplex, in dem früher das katholische Marien-Krankenhaus untergebracht war, ist baulich besonders gesichert. Die Versorgung der Bewohner obliegt seit Eröffnung im Jahr 2014 den Malteser Werken mit Hauptsitz in Köln. Derzeit betreuen rund 90 Mitarbeitende die Einrichtung. Hinzu kommen zwei Dutzend Kräfte eines Sicherheitsdienstes. Zum 1. November 2016 wurde die ZUE in eine Sondereinrichtung für vulnerable Personen umgewandelt.

Aufgrund steigender Zugangszahlen von Flüchtlingen arbeite die nordrhein-westfälische Landesregierung aktuell mit Hochdruck am Ausbau der eigenen Unterbringungskapazitäten für Flüchtlinge, sagte Söbbeler. „Ziel ist es, bis zum Ende des Jahres 2024 41.000 aktive Plätze bereitzustellen.“