NRW-Minister Laumann: Krankenhausreform besser machen

Im Streit um die geplante Krankenhausreform in Deutschland plädiert der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), den Gesetzentwurf von Bundesminister Karl Lauterbach (SPD) „nicht kaputtzureden, sondern besser zu machen“. Die unionsgeführten Länder wollen auf der Bundesratssitzung am Freitag den Vermittlungsausschuss anrufen, wie Laumann am Mittwochabend in Saarbrücken sagte. Es gehe hier nicht um eine parteipolitische Frage, sondern es sei eine Fachfrage”.

Der Gesundheitsminister sprach sich dafür aus, die in der Kompetenz der Länder liegende Krankenhausplanung sowie die über Bundesgesetz geregelte Krankenhausfinanzierung künftig zusammenzubringen und alles für die Bürger transparenter zu machen. Ziel bleibe eine qualitativ bessere Versorgung der Patienten durch Konzentrierung und Spezialisierung der Krankenhäuser bei gleichzeitigem Abbau von Doppelstrukturen.

Für die Bürger seien Krankenhäuser neben Schulen die wichtigsten Einrichtungen, erklärte Laumann. In Nordrhein-Westfalen sei inzwischen unter Mitbeteiligung aller Betroffenen eine modellhafte Krankenhausplanung auf den Weg gebracht worden. Bis Mitte Dezember erhielten jetzt dort alle Krankenhäuser einen „Bescheid, was sie machen können und was sie liefern müssen“.

Für 90 Prozent der Bevölkerung werde das nächste Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung in maximal 20 Autominuten erreichbar sein, erläuterte Laumann. Drei Viertel der Krankenhäuser in NRW böten beispielsweise Onkologieeinrichtungen. „Aber jeder immer alles – das werden wir uns nicht leisten können“.

70 Prozent der Kliniken in Deutschland würden mit Verlusten rechnen, das gelte vor allem im ländlichen Bereich, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der saarländischen CDU-Landtagsfraktion, Hermann Scharf. „Aber es ist nicht nur die Finanznot, es fehlen auch Ärzte und Pflegepersonal“, erklärte er.