Projekt zur Wiederansiedlung: Junge Störe im Rhein ausgesetzt
Im niederländischen Naturschutzgebiet Millinger Waard sind am Freitag junge Europäische Störe ausgewildert worden. Die Fischart solle im Rhein wieder heimisch werden, erklärte die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) bei der Aussetzung der Störe. Die Aktion im Grenzgebiet zu Deutschland ist Teil des deutsch-niederländischen Projekts „Der Rhein verbindet“.
„Unser gemeinsames Ziel ist es, den in diesem Gewässer in den 1950er Jahren ausgestorbenen Stör wieder anzusiedeln und so für ein besseres Gleichgewicht von Menschen und Natur zu sorgen“, sagte die Ministerin. Das Land Nordrhein-Westfalen setze sich seit vielen Jahren mit seinen Partnerorganisationen für einen gesunden und artenreichen Rhein ein.
Die im Rhein ausgesetzten jungen Störe sind mit Sendern versehen. So werden die Wanderwege der Fische besser nachvollziehbar und es kann herausgefunden werden, ob sie die Nordsee erreichen. Auf dieser Grundlage könne die Wiederansiedlung des Europäischen Störs im Rheindelta weiter geplant werden, hieß es.
Europäische Störe können über drei Meter lang werden. Das schwerste am Niederrhein gefangene Exemplar hatte ein Gewicht von 400 Kilogramm. Die Tiere sind Langdistanz-Wanderfische, die bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts von der Nordsee den Rhein hinauf wanderten und dort auch gewerblich gefischt wurden, um das Fleisch und den Kaviar der Störe zu verkaufen.
Wie andere Wanderfische seien auch die Störe danach unter anderem aufgrund der Gewässerverschmutzung im Rhein ausgestorben, hieß es. Infolge der Verbesserung des ökologischen Zustands seien die Lebensbedingungen für den Stör im Rhein inzwischen wieder so gut, dass sie dort neu angesiedelt werden könnten.