Nordkirche verabschiedet Leiter der Stabsstelle Prävention

Mit einem feierlichen Gottesdienst hat die evangelische Nordkirche am Freitag in Hamburg den Leiter ihrer „Stabsstelle Prävention – Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt“, Rainer Kluck (66), in den Ruhestand verabschiedet. „Mit seiner integren Art und großen Fachlichkeit hat sich Rainer Kluck tagtäglich mit sexualisierter und damit struktureller Gewalt in der evangelischen Kirche auseinandergesetzt. Und ist inmitten so vieler Unsäglichkeiten trotz allem ein unkaputtbar Hoffender geblieben“, würdigte Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Klucks Leistungen laut Mitteilung der Nordkirche. Kluck leitete die Stabsstelle seit 2022. Zuvor war er in anderen kirchlichen Positionen seit 2010 im Bereich Prävention und Intervention tätig.

„Mit seiner klaren Haltung und fachlichen Kompetenz hat er die Präventions- und Interventionsarbeit der Nordkirche seit mehr als einem Jahrzehnt maßgeblich geprägt und gilt heute nicht umsonst als einer der erfahrensten Interventionsspezialisten innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland“, befand Fehrs. Er habe es immer geschafft, Institutionsvertreter zu sein und sich dabei ohne Wenn und Aber an die Seite der betroffenen Menschen zu stellen – zugewandt, verständnisvoll und mit aufrichtigem Respekt. Dabei habe er die Menschen mit gutem Rat und zugleich mit wohltuender Sachlichkeit begleitet. Und mit einem untrüglichen Gespür, wo Mitgefühl und wo Distanz angebracht war.

Sein Hoffnungsmut sei seine Stärke, sagte Fehrs. Sie dankte Kluck für die geleistete Pionierarbeit sowie „für kluge Handlungsleitfäden, Interventionsstandards, ein flächendeckendes Präventionsnetzwerk, für Schutzkonzeptentwicklung aller Art, für Fachtage und was nicht alles“. Kluck sagte, ihm sei es wichtig gewesen, „den Menschen in den Mittelpunkt meines Denkens und Tuns zu stellen, wenn es um sexualisierte Gewalt geht. Es braucht das immer neue Mit- und Einfühlen in das widerfahrene Leid.“

Der 1958 in Mönchengladbach geborene Kluck studierte Religionspädagogik und Theologie im Rheinland und schloss 1983 als Diplom-Religionspädagoge ab. Seit 2004 war er in Hamburg in verschiedenen Funktionen für die evangelische Kirche tätig. 2011 wurde er Präventionsbeauftragter im Kirchenkreis Hamburg-Ost, später im Sprengel Hamburg und Lübeck. 2018 wurde er für die Nordkirche für den Schwerpunkt Intervention zuständig, 2020 zudem zentraler Meldebeauftragter der Nordkirche. Kluck sei durch seine Fachbeiträge und Reden auch deutschlandweit anerkannt, attestierte ihm die Nordkirche.

Die Stabsstelle wird seit 1. Juni von einer Doppelspitze geführt. Eine Hälfte übernimmt die bisherige Stellvertreterin Katharina Seiler, die seit mehr als einem Jahr auch die Geschäftsführung der Anerkennungskommission innehat. Die zweite Stelle ist derzeit ausgeschrieben.