Nordkirche: Synode verleiht zum Legislaturende Ehrenamtspreis
Mit einem Gottesdienst in der Travemünder St. Lorenz-Kirche hat die evangelische Nordkirche am Freitag die Synodalen der II. Landessynode verabschiedet. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt würdigte das Engagement der Synodalen und rief in ihrer Predigt dazu auf, Hoffnung und Frieden in die Welt zu tragen. Die II. Landessynode tagt noch bis Sonnabend im Maritim-Strandhotel in Lübeck-Travemünde, danach endet ihre Legislatur.
„Sie haben Grundsatzthemen unserer Kirche behandelt, Gesetze beschlossen, über Finanzen beraten und Zukunftsprozesse gestaltet. Ihr Engagement verdient höchste Wertschätzung“, lobte Kühnbaum-Schmidt die Tätigkeit der Synodalen. Einen besonderen Dank richtete sie an das Präsidium der Synode, mit Präses Ulrike Hillmann und den Vize-Präsides Elke König und Andreas Hamann. Das Präsidium sei „in allem ein fester Anker“ gewesen, „auch in stürmischen Zeiten“.
Nora Steen, Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein, hielt ihren ersten Sprengelbericht seit Amtsantritt vor einem Jahr. Sie betonte die Bedeutung der Verortung von Kirche in der Gesellschaft und benannte kirchliche Kernkompetenzen. „Wir müssen als Kirche Heimat geben, uns öffnen und zugleich klar in der Welt positionieren“, erklärte Steen. Als ein Herzstück kirchlicher Arbeit lobte sie das diakonische Profil und betonte die Bedeutung seelsorgerischer Tätigkeit.
Kühnbaum-Schmidt brachte den Bericht zur „Digitalstrategie 2025+“ der Nordkirche ein. Mit der Digitalstrategie bündelt die Kirche ihre bisherigen digitalen Tätigkeiten und stellt sie in einen Gesamtrahmen. Die Strategie soll der Kirche helfen, die Chancen der Digitalisierung in verschiedenen Bereichen wie Bildung, Kommunikation, Verkündigung und Verwaltung zu nutzen. Der Implementierungszeitraum von drei Jahren soll erste Erfahrungen liefern, die in einer nächsten Ausgabe der Strategie weitergeführt werden.
Die Strategie sieht laut Kirchenleitungs-Mitglied Arne Gattermann vor, dass digitale und analoge Welt nicht mehr im Gegensatz zueinander stehen. Der digitale Raum sei künftig integraler Bestandteil aller heutigen Lebensvollzüge und werde stets mitgedacht. Wiederkehrende Aufgaben sollen digitalisiert werden, Mitarbeitende würden so von Routinetätigkeiten entlastet.
Am Freitagabend zeichnete die Synode drei Projekte von evangelischen Kirchengemeinden in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein mit dem „Nordstern“ aus, der höchsten Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement in der Nordkirche. Die prämierten Projekte fördern Inklusion, Beteiligung und Gemeinsinn.
Der erste Platz ging an das Projekt „Füreinander – Miteinander“ der Kirchengemeinden Gielow und Rittermannshagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte). Den zweiten Platz vergab die Synode an die „Flüchtlingshilfe RegerHof“ der Kirchengemeinde Hamburg-Bahrenfeld. Platz drei ging an die Kirchengemeinde St. Bartholomäus in Wesselburen (Kreis Dithmarschen) für das Projekt „Mohltied! – Viel Gutes für alle“.
Die Landessynode ist das Kirchenparlament und damit das höchste Leitungsgremium der Nordkirche und ihrer rund 1,7 Millionen Mitglieder. Die 156 Synodalen repräsentieren die verschiedenen Ebenen der Nordkirche, also Kirchenkreise sowie Dienste und Werke.